STADTHAGEN (bb). Das Arbeitsaufkommen steigt, das das Team des Mädchen- und Frauenberatungszentrums "BASTA" bewältigt, um Unterstützung im Falle von Gewalt- und Krisensituationen zu leisten. Um ihre Tätigkeit finanzieren zu können, beantragte die Einrichtung eine Verdoppelung des Zuschusses der Stadt Stadthagen von 15.000 auf 30.000 Euro, nicht zuletzt weil die Kreisstadt auch einen besonderen Schwerpunkt im Wirken von "BASTA" bildet. Der Bedarf an Beratung und Unterstützung habe sich erhöht, erklärte Inge Wehking, eine der BASTA-Beraterinnen, während der Sitzung des städtischen Sozialausschusses. Gegenüber dem Jahr 2009 habe sich die Zahl der persönlichen Beratungsgespräche von 473 auf 684 in 2019, die der telefonischen Beratungsgespräche von 699 (2009) auf 1428 (2019) gesteigert. Inge Wehking erläuterte den Hintergrund des Antrages. Zunehmend würden die Mädchen und Frauen über ein eigenes Telefon verfügen und so einfacher unabhängig von Eltern oder Mann mit den Beraterinnen der Einrichtung sprechen können. Zudem nehme die Zahl der Krisen-Interventionen zu, weil der Anteil der Klientinnen mit starken psychischen Einschränkungen steige. In solch schwierigeren Fällen komme es zu einer höheren Zahl an Kontakten mit und für die Klientinnen, beispielsweise um die Nachsorge zu sichern oder bei unterstützenden Stellen zu vermitteln. Vier Beraterinnen sind bei "BASTA" tätig, unterstützt durch eine Assistentin für projektbezogene Aufgaben. die unverzichtbar unter anderem bei der digitalen Entwicklung im Bereich Bürokommunikation gewesen sei und eine wichtige Rolle in Bezug auf technische und Software-Fragen zum Beispiel im Bereich Cyber-Mobbing oder Spyware spiele. Zugenommen habe zudem die Tätigkeit im Präventionsbereich, so etwa in Projekten mit Schulklassen oder Präventions- und Interventionsberatung in Schulen und Jugendhilfe-Einrichtungen. In der Corona-Zeit sei es unter erschwerten Bedingungen gelungen, das Unterstützungsangebot lückenlos aufrecht zu erhalten. Es deute sich dabei eher ein Anstieg als ein Rückgang der Neuanfragen an. Die Ausweitung der Tätigkeit schlage sich in einem erhöhten Finanzbedarf wieder, wie Inge Wehking festhielt. Seit 2010 hätten Land und Landkreis ihre Förderung maßgeblich erhöht. Zudem würden sich alle Kommunen aus Schaumburg mittlerweile an der Förderung beteiligen. Trotzdem bestehe aktuell eine Finanzierungslücke von rund sechs Prozent. Die Erhöhung des Stadthäger Beitrages auf 30.000 Euro könne hier entscheidend Abhilfe schaffe. "BASTA" hat seinen Standort in Stadthagen, hier liege ein gewisser Schwerpunkt der Arbeit, auch wenn die Einrichtung Frauen und Mädchen im gesamten Landkreis unterstützt, wie Inge Wehking festhielt. Stets kämen über 30 Prozent der Klientinnen aus der Kreisstadt. Hinzu komme, dass zum Beispiel ortsansässige Mädchen- und Frauengruppe die räumliche Nähe häufiger zu Informationsbesuchen nutzen würden. Tätigkeiten wie das regelmäßige Sozialtraining an der Schule am Schlosspark oder öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen wie "One Billion Rising" fänden ebenfalls in der Kreisstadt statt. Der Ausschuss-Vorsitzende Thomas Pawlik (SPD) erklärte, dass der Antrag auch angesichts der schwierigen Haushaltslage zunächst in den Fraktionen beraten werde müsste. Die Arbeit von "BASTA" werde von allen Ausschussmitgliedern hochgeschätzt, versicherte Pawlik. Foto: archiv bb
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Fraktionen beraten über Erhöhung des BASTA-Zuschusses
Beratungszentrum beantragt Verdopplung der Förderung
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