1. Die 96-Maschine stottert weiter vor sich hin

    Nach Pleite in Würzburg geht es daheim gegen Kiel

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    HANNOVER (bb). Gegen das Schlusslicht aus Würzburg hat 96 eine Niederlage kassiert, die tiefe Zweifel am Aufstiegsziel weckt. Just bevor mehrere Partien gegen Teams aus dem oberen Tabellendrittel anstehen, Sonntag geht es mit Kiel los. Mehrmals hatte 96-Trainer Kenan Kocak seine Mannschaft als Maschine bezeichnet, die schon bald ins Laufen kommen werde. In Würzburg war von einem abgestimmten Ineinandergreifen der einzelnen Zahnräder der Elf jedoch nichts zu sehen. Stattdessen kam der 96-Motor über ein stottern nicht hinaus, ließ jeglichen Schub gegen das engagiert aufspielende Schlusslicht vermissen. Im ersten Durchgang hatten die "Roten" nicht geglänzt, aber immerhin die Begegnung überwiegend bestimmt. Manches hakte im Aufbauspiel. Über einen Standard gelang jedoch die 1:0-Führung durch Marvin Ducksch. So schien zur Halbzeit alles angerichtet für einen typischen, mühsamen Arbeitssieg. Der für die "Roten" in der derzeitigen Lage so wichtig gewesen wäre. Stattdessen schaltete das Team im zweiten Durchgang einen Gang zurück und kam völlig aus dem Spiel. Die Würzbürger ackerten sich in die Begegnung, kauften 96 zunehmend den Schneid ab und verdienten sich den 2:1-Sieg über mehr Herz und ein Chancenplus. Sicher ist die Saison immer noch jung, die Abstände in der Tabelle sind gering und mit einer Erfolgsserie ließe sich wieder zur Spitze aufschließen. Zweifel weckt jedoch, dass der Eindruck entsteht, Kocaks Team entwickle sich nicht fort. Gegen Würzburg fehlte es nicht nur an Präzision, Schwung und Ideen für das Angriffsspiel. Auch in der Defensive wirkten die "Roten" ungeordnet und zu wenig kompakt. Allerdings gibt es wohl wenig Hoffnung auf die Rückkehr des verletzten Timo Hübers. Der Innenverteidiger spielt eine wichtige Rolle für die Stabilisierung der Abwehr. Das Duo Simon Falette und Marcel Franke bringt allerdings auch viel Qualität mit. Linton Maina erwischte es im Training, sein Einsatz ist ebenso gefährdet. Der sechstplatzierte aus Kiel kam nach starkem Start zuletzt etwas aus der Bahn. Am vergangenen Wochenende spielte die Mannschaft 2:2 gegen Heidenheim. Die Störche hatten 2:0 bis kurz vor Schluss geführt, etwas unglücklich gaben sie die drei Punkte noch aus der Hand. Nach Anpfiff am Sonntag um 13.30 Uhr auf eigenem Platz ist von der 96-Mannschaft eine Trotzreaktion gefragt. Nach der Leistung gegen Würzburg darf kaum ein Spieler Anspruch auf einen Stammplatz stellen. Auch als Leistungsträger eingeplante Akteure wie Genki Haraguchi, Kingsley Schindler oder Patrick Twumasi wussten der Elf im Duell mit dem Schlusslicht keinen Halt zu geben oder Impulse zu setzen. Kocak hat unter der Woche im Training die Zügel angezogen, schließlich bezeichnete er auch die Einstellung seines Teams in Würzburg als "indiskutabel". Die Begegnung mag tatsächlich ein "Ausrutscher" gewesen sein. Schon in den zwei Partien zuvor hatte sich die von Kocak erhoffte Weiterentwicklung der Mannschaft jedoch nicht feststellen lassen.

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