BAD NENNDORF (jl). Jetzt ist es auch offiziell: Das Projekt Komponentenwerk vor den Toren Bad Nenndorfs ist beendet. Der hinter verschlossenen Türen tagende Verwaltungsausschuss kassierte am Mittwochabend den Aufstellungsbeschluss fuer den Bebauungsplan wieder ein - und zwar einstimmig. Das gab die Stadt in einer Pressemitteilung bekannt. Kein Thema beschäftigte die Menschen in der Kurstadt, in der Samtgemeinde Nenndorf und ueber die Ortsgrenzen hinaus in den vergangenen Wochen intensiver als die Planung der Metawerk AG, an der Bundesstrasse 65 ein Komponentenwerk für Elektro-Automobile zu errichten. Das Grossprojekt rief Befürworter der Ansiedlung moderner Technologien und Schaffung von rund 250 Arbeitsplätzen sowie Kritiker einer Bebauung inmitten eines Landschaftsschutzgebietes am Deisterrand gleichermassen auf den Plan. Bereits im September reichten die Grünen, die Wählergemeinschaft und die FDP einen gemeinsamen Antrag ein, den Aufstellungsbeschluss des Bebauungsplans zurueckzunehmen. Damals entschied sich der Verwaltungsausschuss mehrheitlich den Projektentwickler aufzufordern bis Ende Oktober die Planungen vorzulegen (das SW berichtete). Nachdem der Projektentwickler selbst nach eigenen Worten die Planungen ausgesetzt und auch bis zur gesetzten Frist keine weiteren Unterlagen vorgelegt hatte, nahm der Verwaltungsausschuss jetzt den Aufstellungsbeschluss zurück. Stadtdirektor Mike Schmidt hatte die Pläne der Metawerk AG zwar als große Chance für Bad Nenndorf und Schaumburg gesehen, aber auch stets betont, dass die Stadt der Umsetzung nicht "um jeden Preis" zustimmen werde. Der gewählte Standort hätte aufgrund der Brisanz von vorn herein ausgeschlossen werden müssen, weist er zurück: "Seriöse Konzepte für Investitionen und Arbeitsplätze in Bad Nenndorf oder der Samtgemeinde sollten immer Gehör finden und in der Politik diskutiert, und keinesfalls voreilig ausgeschlossen werden." Trotz des vorzeitigen Endes nehme Schmidt "positive Impulse" aus den Planungen für das Komponentenwerk und den damit einhergehenden Gesprächen mit dem Projektentwickler, dem Landkreis sowie der Volksbank in Schaumburg: Es habe sich abermals gezeigt, wie attraktiv der Standort Bad Nenndorf nicht nur als Wohnort sei, sondern auch für Investoren. Sein Dank gilt allen, die sich an der sachlichen und zielgerichteten Diskussion der letzten Wochen beteiligt haben. Foto: jl/Archiv
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Verwaltungsausschuss nimmt Aufstellungsbeschluss einstimmig zurück
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