FEGGENDORF/LAUENAU (al). An sieben Gartenpforten in Feggendorf und einer achten in Lauenau prangt neuerdings mehr als nur das Namensschild seiner Besitzer. Die kleine grünweiße Tafel dokumentiert, dass sich gleich hinter dem Zaun allerlei ereignet hat. Denn der Verband Wohneigentum (VWE) setzt hier wie auf gut vierzig weiteren Grundstücken in Niedersachsen sein Projekt "Natur in den Garten" um. Hinter der Aktion, die von der Bingo-Umweltstiftung unterstützt wird, steht Willi Heitzer. Der Gartenfachberater des Verbands, der früher einmal Deutscher Siedlerbund hieß, wollte damit einen Stein ins Rollen bringen. Denn 20 Millionen Gärten in Deutschland sind als Gesamtfläche größer als die Summe aller Naturschutzgebiete. Sie könnten zu Inseln, so genannte "Biotop-Trittsteine" werden, auf denen ökologisch sinnvolle Maßnahmen umgesetzt werden. Heitzer hat bei Besuchen der hiesigen Teilnehmer die Möglichkeiten erläutert. Hier und da nahm er sogar - wie bei einem Lauenauer Neubürger - sogar eine komplette Gartenplanung vor. Die beiden Feggendorfer Michaela und Uwe Jasper ließen eine Blühwiese ausgiebig "versamen" und entschieden sich für besonders insektenfreundliche Pflanzen. Ihre Nachbarn Monika und Hans-Henning Wehl ließen unter ihren vielen Apfelbäumen im Garten sogar einen Bienenstock aufstellen. Auch Nicole Wehner nutzte die Möglichkeit einer Gartenplanung und freut sich inzwischen über viel Gesumme in Felsenbirne und Hartriegel. Inzwischen sind die acht Familien schon recht stolz, sich nicht nur erfolgreich beworben zu haben, sondern dem Anliegen des Projekts auch hinreichend gerecht geworden zu sein. Vorerst ist die Kampagne auf das Jahr 2020 begrenzt. Doch als nicht ausgeschlossen gilt, dass im kommenden Jahr andere Gartenbesitzer zum Zuge kommen. Die hiesigen Teilnehmer aber wollen in jedem Fall auf eigene Faust weitermachen. Denn das Projekt hat ihnen die Augen geöffnet, wie schon mit wenigen Maßnahmen zum Beispiel dem Insektensterben oder dem Rückgang der Wildvogelarten begegnet werden kann. "Mit Schotter geht das nicht", betont Uwe Jasper, wobei Wehner diese Art von Gartengestaltung sogar "als in Niedersachsen verboten" ansieht.Foto: al
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An acht Gartentüren hängen jetzt Plaketten
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