LANDKREIS (mk). Am 28. Oktober wurden weitgehende Beschränkungen des öffentlichen Lebens beschlossen, die nun seit dem 2. November gelten. Angesichts steigender Infektionszahlen und der Sorge vor einer Überlastung des Gesundheitssystems, haben sich Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Regierungschefinnen und -chefs der Länder am vergangenen Montag erneut zu einer Videokonferenz zusammengefunden. Die Bundesregierung hatte weitere Maßnahmen gefordert, am Ende einigte sich die Runde auf dringende Empfehlungen. In Deutschland ist die Zahl der COVID-19-Fälle, die von Beginn der Pandemie bis Ende Oktober bei 520.000 Fällen lag, in nur zwei Wochen im November um rund 50 Prozent auf 780.000 Fälle angestiegen. Im gleichen Zeitraum hat die Zahl der COVID-19 Intensivpatienten in deutschen Krankenhäusern um 70 Prozent zugenommen. Durch die Oktoberbeschlüsse wurde die Dynamik der Neuinfektionen gebremst, eine Trendumkehr ist bisher noch nicht zu erkennen. Sorge bereitet insbesondere die Zunahme der schweren Verläufe und der Todesfälle. Zudem gibt es immer mehr Erkenntnisse, die auch bei genesenen COVID-19-Fällen auf mögliche langfristige Folgeschäden hindeuten. Immer wieder ist von ausgelasteten Intensivstationen und insbesondere von überlastetem Personal die Rede. Denn eines ist deutlich geworden: es gibt zwar ausreichend Betten, aber nicht ausreichend Pflegepersonal. Täglich erfasst das DIVI-Intensivregister (Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) e.V. ) die freien und belegten Behandlungskapazitäten in der Intensivmedizin von etwa 1.300 Akut-Krankenhäusern in Deutschland. Im Rahmen der SARS-CoV-2-Pandemie werden zudem auch aktuelle Fallzahlen intensivmedizinisch behandelter COVID-19 PatientInnen aufgezeichnet. Demnach stehen mit Stand Dienstag, 17. November, 28.371 betreibbare Intensivbetten in Deutschland zur Verfügung, aktuell belegt sind 21.734. Der prozentuale Anteil invasiv beatmeter COVID-19-PatientInnen liegt bei 56,97 Prozent. In Schaumburg sind aktuell 19 von 21 Betten belegt, davon vier COVID-19-Patienten. Angela Merkel hatte daher in der Videokonferenz mit den MinisterpräsidentInnen weitere Einschränkungen unter anderem bei den Kontakten und privaten Treffen gefordert. Darauf konnte sich die Runde jedoch nicht einigen, eine Entscheidung wurde auf den 25. November vertagt. Resultat der Videokonferenz sind dringende Empfehlungen und ein Appell an die Bevölkerung: Alle nicht erforderlichen Kontakte gilt es zu vermeiden. Denn ein großer Teil der Infektionen findet aktuell im privaten Umfeld statt, also in einem Bereich, der kaum zu kontrollieren ist. Auf private Feiern sollte daher unbedingt verzichtet werden und Zusammenkünfte sind auf einen festen Hausstand zu beschränken - das gelte auch für Kinder und Jugendliche. Reisen, Ausflüge, Freizeitaktivitäten, Aufenthalte in geschlossenen Räumen mit Publikumsverkehr sowie die Nutzung von Bussen und Bahnen sind so weit wie möglich einzuschränken. Schulen und Betreuungseinrichtungen bleiben geöffnet.
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Private Kontakte noch weiter einschränken
Bund und Länder geben dringende Empfehlungen ab
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