1. "Aktuell ist die Lage beherrscht"

    19 Corona-Patienten in stationärer Behandlung / Intensivbetten-Auslastung dynamisch

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    LANDKREIS (nh). Am Wochenende geisterte eine für manche erschreckende Nachricht über zahlreiche News-Kanäle: In zahlreichen Landkreisen, darunter auch Schaumburg, seien alle Intensivkapazitäten ausgeschöpft. Auf Nachfrage bei Agaplesion Schaumburg lässt sich diese durchaus erschreckende Bilanz glücklicherweise abmildern: die Daten, die für diese Berechnungen verwendet werden, bilden nur eine morgendliche Momentaufnahme ab. Das tatsächliche Geschehen auf der Intensivstation ist dynamisch, in der Realität sind daher eigentlich immer genügend intensivmedizinische Kapazitäten verfügbar. Noch ausreichend Kapazitäten "Aktuell ist die Lage beherrscht und die Versorgung aller Patienten sichergestellt, niemand muss in Sorge sein, nicht versorgt werden zu können. Es stehen ausreichend Kapazitäten auf der Intensiv- und Überwachungsstation zur Verfügung, die auch sicher personell besetzt werden können", bekräftigt Jana Schwarz, Pressesprecherin am Agaplesion Klinikum Schaumburg. Zur Erklärung: Die Daten, die für die aktuellen Berechnungen der intensivmedizinischen Kapazitäten zu Rate gezogen werden, sind die, die allmorgendlich von den Kliniken bis 9 Uhr dem DIVI (Deutsches Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin) gemeldet werden. "Auf unserer Intensiv- und Überwachungsstation werden die Patienten interdisziplinär betreut, also werden dort sowohl tatsächlich intensivpflichtige Patienten über einen längeren Zeitraum versorgt, aber auch Patienten, bei denen es beispielsweise darum geht, die medizinischen Parameter postoperativ für einen relativ kurzen Zeitraum nach der Operation zu überwachen, bevor die Verlegung auf die Normalstation sinnvoll ist", erklärt Schwarz. Dynamisches Geschehen 
auf der Intensiv Das bedeutet auch, dass die Zahl bei der täglichen DIVI-Meldung von den tatsächlichen Kapazitäten im Klinikum abweichen kann, da im Laufe eines Tages meist einige dieser eben erwähnten Patienten auf die Normalstation verlegt werden, diese Betten sind dann wieder frei. "Die täglich unterschiedlichen Meldungen sind also ein vollkommen normaler Vorgang und lediglich als morgendliche Momentaufnahme zu betrachten. Entscheidend mit Blick auf die auch im DIVI-Register gemeldeten Kapazitäten ist, dass wir diese immer auch personell sicher besetzen können", fügt Schwarz an. Die Intensivstation verfügt über rund 23 Betten, kann aber auch noch um einige Plätze erweitert werden, wenn der Bedarf da ist. So wurden anhand des DIVI-Registers am Montagmorgen, wenn das Klinikum quasi den täglichen "Pegelstand" meldet, zwei freie Betten auf der Intensivstation des Agaplesions angegeben. Um 13 Uhr waren wiederum noch beziehungsweise wieder sechs Betten frei. "Zusätzlich haben wir bereits im Frühjahr zu Beginn der Pandemie weiteres ärztliches und pflegerisches Personal im Umgang mit Beatmungsgeräten geschult, da hier spezielle Fachkenntnisse erforderlich sind", erläutert Schwarz. Insgesamt gebe es rund 70 ausgebildete Mitarbeiter auf der Intensivstation des Agaplesions. Infektionsgeschehen unter Kontrolle bekommen Aktuell werden insgesamt 19 Covid-19-Patienten am Agaplesion stationär behandelt, davon liegen zwei auf der Intensivstation. Und einen großen Unterschied zu der Situation im Frühjahr gibt es noch: während bei der ersten Welle die Kliniken dazu angehalten wurden, nicht notwendige Operationen zu verschieben, gibt es eine derartige Weisung derzeit noch nicht. Daher werden natürlich auch diese Patienten wenn notwendig - beispielsweise postoperativ - ebenfalls auf der Intensivstation betreut. "Durch ein jetzt wieder vermehrtes Aufkommen von Covid-19-Patienten sehen wir allerdings eine zusätzliche Inanspruchnahme der Intensivkapazität. Typischerweise müssen diese Patienten meist auch länger intensiv betreut werden. Und natürlich kann bei einem exponentiellen Wachstum der Erkrankungsfälle auch die Kapazität der Klinik in sehr kurzer Zeit erreicht und überschritten werden. Deswegen ist die Kontrolle des Infektionsgeschehens die zentrale Maßnahme und da hierbei ist jeder einzelne Bürger unmittelbar gefragt", resümiert Jana Schwarz. Daher seien alle Menschen dazu angehalten, die aufgestellten Regeln zum Infektionsschutz zu befolgen und auch bei Besuchen im Klinikum darüber nachzudenken, ob diese auch wirklich notwendig sind. "Noch haben wir Luft und können noch atmen", so Schwarz.

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