1. "Keine Gräben zwischen Bürgern aufreißen lassen"

    Stadt und AWO zeigen Anstrengungen zur Corona-Prävention mit Migranten

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    STADTHAGEN (bb). Bürgermeister Oliver Theiß hat in einem Pressegespräch herausgestellt, dass Stadtverwaltung, Arbeiterwohlfahrt und weitere Partner mit verschiedenen Maßnahmen seit dem Frühjahr darauf hingewirkt hätten, Menschen mit Migrationshintergrund über die Corona-Pandemie und die Maßnahmen zu deren Eindämmung aufzuklären. Es sei wichtig, dass zwischen den Bürgern jetzt keine Gräben aufgerissen würden, die große Mehrheit der Stadthäger versuche die Regeln einzuhalten. Seit dem Frühjahr seien erfolgreich Netzwerke aufgebaut worden, um auch Menschen mit nicht so guten Deutschkenntnissen über die Präventionsmaßnahmen in Kenntnis zu setzen, schilderten Britta Kunze, Integrationsbeauftragte der Stadt, und Heidemarie Hanauske, Geschäftsführerin es AWO-Kreisverbandes. Dieser ist auf verschiedenen Feldern, etwa in der Flüchtlingssozialarbeit oder dem Begegnungszentrum Mittelpunkt Hüttenstraße in der Integration aktiv. Der Bürgermeister gab angesichts der stark angestiegenen Fallzahlen der Infektionen mit dem Corona-Virus in der Kreisstadt einen Überblick über die Bemühungen, eine Sensibilisierung in möglichst weiten Kreisen der Stadtgesellschaft für die Notwendigkeit der Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie zu wecken. Schon längere Zeit sei in diesem Bereich gearbeitet worden. Dies sei wohl nicht in allen Fällen angekommen, insgesamt seien jedoch Viele erreicht und damit möglicherweise verhindert worden, dass es zu einem noch schlimmeren Anstieg gekommen sei. Britta Kunze erklärte, dass die Stadt zur Informationsverbreitung nicht auf "große Projekte", sondern vor allem auf persönliche Ansprache gesetzt habe. In verschiedenen Sprachen seien zudem beispielsweise über Flyer und soziale Medien die entsprechenden Informationen verbreitet worden. Hierbei hätten Partner, beispielsweise der Integrationsbeirat sehr wichtige Unterstützung geleistet. Über Vermittler seien die Hinweise in die verschiedenen Communities weitergeleitet worden. Heidemarie Hanauske unterstrich die persönliche Ansprache als wirkungsvollste Maßnahme. Ab dem Frühjahr hätten auch die AWO-Mitarbeiter die Informationen sehr breit gestreut. Zudem habe sich gezeigt, dass gerade die Flüchtlinge große Furcht vor dem Corona-Virus und sich entsprechend vorsichtig verhalten hätten. Sie hielt fest, dass die erste Ansteckungswelle sicherlich gut bewältigt worden sei und sich jetzt allgemein eine gewisse Sorglosigkeit eingestellt habe. So sei es nun nötig, die Menschen in Stadthagen und Landkreis insgesamt wieder zu sensibilisieren. Kunze und Hanauske betonten, dass der Anstieg der Infektionszahlen nicht an einer einzelnen Bevölkerungsgruppe festzumachen sei. Das Gesundheitsamt melde schließlich Erkrankungen in vielen unterschiedlichen Personenkreisen. Regelverstöße seien bei Menschen aller Nationalitäten festzustellen, hob Hanauske hervor. Es gehe nicht um Schuldzuweisungen, so Kunze. Die aufgebauten Netzwerke dürften nun nicht zerrissen werden, man müsse gemeinsam die Krise bewältigen. Hanauske sagte, dass eine einzelne Ursache für den steilen Anstieg in Stadthagen kaum ausgemacht werden könne. Sonst könnte man ja gezielt dagegen vorgehen. Theiß erklärte, dass es angesichts der Zahlen notwendig sei, auf Regelverstöße aufmerksam zu machen und diese zu unterbinden. Solche habe es auch gegeben, das sei nicht wegzudiskutieren. Er betonte jedoch, dass die große Mehrheit der Menschen mit Migrationshintergrund in Stadthagen sich große Mühe gebe, die Regeln einzuhalten. Es seien Einzelne, die verantwortungslos handelten, daraus dürfe nicht auf eine gesamte Gruppe geschlossen werden. "Die Bürger der Stadt dürfen sich da nicht auseinanderdividieren lassen", so Theiß. Foto: bb

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