1. Initiative wirft dem Flecken "Geldverschwendung" vor

    "Pro Lauenau" reagiert auf Bürgerbegehren-Entscheidung

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    LAUENAU (al). Der Streit um den möglichen Abriss der "Herbertusstube" geht in eine neue Runde. Kaum hatte die Verwaltung in einer Pressemitteilung die Zulässigkeit des Bürgerbegehrens mitgeteilt, reagierte die Bürgerinitiative "Pro Lauenau" mit einer eigenen Darstellung. Darin werden unter anderem schwere Vorwürfe gegen Gemeindedirektor Sven Janisch erhoben. In dem von Bernhard Arnold, Dieter Meimbresse und Theodor Vollmer unterzeichneten Schreiben wird ihm vorgeworfen, die Initiative nicht über das Ergebnis informiert zu haben: "Wir mussten von unserem Erfolg aus der Presse erfahren." Auch habe er eine benachbarte Grundstückseigentümerin ignoriert, die wegen des Rückbaus ihrer Gartenmauer "mehrfach auch schriftlich ihre Gesprächsbereitschaft bekundet" habe. Gleiches sei fünf Kaufinteressenten widerfahren. Als "eigentlichen Skandal" aber sehen die Unterzeichner die Kosten, die sie als "Abriss- und Baukosten" mit "einer halben Million" für die nach den gegenwärtigen Plänen vorgesehenen 13 Parkplätze beziffern. Dies sei "eine unglaubliche Verschleuderung von Steuergeld" und zugleich eine "Zerstörung des Ortsbilds". Deshalb wehre sich "Pro Lauenau" weiterhin gegen den Abriss und für den Erhalt der Fassade des Gebäudes. Zugleich wird die neue Verkehrsplanung kritisiert, wenn dadurch der Busbahnhof in Teilen reduziert, die verschwenkte Vorfahrtsstraße für den Lkw-Begegnungsverkehr ausgebaut und Gefahrenzonen für Fußgänger und Radfahrer entstünden. Planungen dieser Art seien "von Vorvorgestern". Bewusst spreche die Initiative nur vom Erhalt der Fassade, um die Möglichkeit eines Neubaus hinter der Gebäudefront nicht zu versperren. Diese bilde ein Ensemble mit der Kirche. Da deren Gelände ebenfalls aufgewertet werden soll, sei die Herbertusstube "eine städtebauliche Notwendigkeit". Wenn der Abriss des benachbarten Böker-Hauses erfolgt sei, werde auch "die attraktive Sonnenseite" des Gebäudes erkennbar sein. Inzwischen hat die Gemeinde auf die Pressemitteilung der Initiative reagiert. Natürlich erfolge die formale Information über die Zulässigkeit des Bürgerbegehrens - jedoch durch den dafür im Rathaus zuständigen Fachbereich "Innere Verwaltung". Janisch bestätigte auch das Angebot in Sachen Grundstücksmauer. Dieses Angebot sei jedoch mit Bedingungen hinsichtlich der Herbertusstube verknüpft gewesen, die der hierfür zuständige Verwaltungsausschuss nicht habe mittragen können. Auch stehe es der Gemeinde frei, selbst zu entscheiden, ob sie eine Immobilie verkaufen wolle oder nicht. Dies sei nicht Sache eines Gemeindedirektors sondern der politischen Gremien. In diesem Zusammenhang verwahrt sich Janisch auch gegen die an ihn persönlich gerichteten Angriffe: Die Politik entscheide, er führe die Beschlüsse nur aus. Hinsichtlich der Kosten rund um die umstrittene Immobilie werde der Flecken Lauenau rechtzeitig informieren. Daran könne die Bevölkerung dann selbst erkennen, dass es nicht um "eine Verschleuderung von Steuergeld" gehe, sondern um eine sinnvolle Lösung für ein marodes Gebäude, dessen Erhalt nicht zu rechtfertigende Kosten verursachen würde. Foto: al

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