1. Bundeswehr unterstützt das Gesundheitsamt

    Corona-Team stößt an die Belastungsgrenze / Immer mehr falsche Angaben

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    LANDKREIS (mk). Die Inzidenz-Zahlen schnellen in die Höhe, immer mehr Kommunen knacken die Marke von 50 Infizierten pro 100.000 Einwohner pro Woche. Nun auch der Landkreis Schaumburg. Die steigenden Infektionszahlen machen sich auch im Gesundheitsamt bemerkbar, wie dessen Leiter Dr. Jörg Fedderke deutlich macht. Und so wurde bei der Bundeswehr Unterstützung angefordert. 51,9 so lautet der aktuelle Inzidenz-Wert für den Landkreis, damit ist die Ampel auf Rot gesprungen und verschärfte Maßnahmen treten in Kraft. Für das heimische Gesundheitsamt bedeutet diese Entwicklung kurz gesagt noch mehr Arbeit. Alleine am vergangenen Mittwoch wurden 35 neue Fälle registriert und an denen hängt ein ganzer Rattenschwanz an möglichen Kontaktpersonen. Aktuell arbeiten 20 Personen im Corona-Team des Gesundheitsamtes, hinzu kommen Mitarbeiter des DRK. Und ab Montag wird das Team von der Bundeswehr unterstützt, eine entsprechende Anfrage hatte der Landkreis gestellt. "Wir stoßen seit Mittwoch an unsere Grenzen", macht Fedderke deutlich. Für jeden Fall müssen die Kontaktpersonen ermittelt werden - da hängen Schule, Betriebe, eventuell Krankenhäuser und Altenheime mit dran. Und so ist das Team vornehmlich damit beschäftig Detektivarbeit zu leisten und zu telefonieren. Hier ist auch Diplomatie gefragt, schließlich handelt es sich um ein sensibles Thema. Und es wird deutlich, "dass nicht mehr alle Leute ganz offen sind." Dabei handelt es sich zwar um Einzelfälle, aber die machen es dem Team schwer. Daher appelliert Fedderke an alle, korrekte Angaben zu machen. Neben der Recherche- und Kontaktarbeit müssen die Fälle in einer "nicht ganz simplen" EDV für die Landes- und Bundesstatistik eingetragen werden. Das Amt versucht, Abläufe zumindest teilweise zu automatisieren, problematisch sei häufig die Arbeit über Kreisgrenzen hinaus. "Natürlich helfen wir uns gegenseitig in den Gesundheitsämtern", betont er, dennoch ist die digitale Vernetzung mangelhaft. Doch mit Telefon und Faxgerät klappt die Übermittlung und Abfrage dann doch. Ganz deutlich hebt sich die Belastung heute von der im Frühjahr ab, wie Fedderke erläutert. Zu Beginn der Krise und dem damit verbundenen Lockdown war die Zahl der möglichen Kontaktpersonen überschaubar. Durch die Lockerungen ist diese stark angestiegen und damit auch der Arbeitsaufwand. "Die meisten Personen sind kooperativ und freundlich mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern", betont Fedderke abschließend. Foto: Landkreis

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