1. Zweite Kraft steigt im Jugendtreff ein

    Abdul Raouf Androun startet als neuer Mitarbeiter

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    STADTHAGEN (bb). Abdul Raouf Androun hat seine Tätigkeit im Jugendtreff sowie der Jugend- und Jugendprojektarbeit des Kulturzentrums "Alte Polizei" aufgenommen. Verstärkt durch diese zweite, über ein Förderprogramm des Landes finanzierte Kraft, soll die Betreuung der Jugendlichen intensiviert werden. "Wir freuen uns sehr, dass wir Herrn Androun für diese Aufgabe gewinnen konnten", erklärte Jörg Lehnert, Leiter des Jugendtreffs und Koordinator für unterschiedliche Kinder- und Jugendprojekte im Kulturzentrum. Dieser sei durch seine pädagogische Ausbildung, seine Sprachkenntnisse, die eigene Fluchterfahrung und seine langjähriges Engagement im Bereich Jugend und Migration wie "maßgeschneidert auf die Stelle vorbereitet". Vielen Stadthägern dürfte Abdul Raouf Androun bekannt sein. So war er als Schulassistent und Schülerbegleiter an der Oberschule am Schlosspark tätig, engagiert sich ehrenamtlich unter anderem als Mitglied des Integrationsbeirates, brachte sich beim Mitternachtssport, Weltkindertag und weiteren Projekten ein. So habe er vielfältige Kontakte zu Jugendlich in Stadthagen geknüpft und Einblick in die verschiedenen Gemeinschaften der Stadtgesellschaft erlangt, wie Lehnert betonte. Zuletzt war er Mitarbeiter in der Familien- und Jugendhilfe Saßenberg. Während seines Sport- und Pädagogik-Studiums in Syrien, das in Deutschland voll anerkannt ist, war er ebenfalls in einem Bereich tätig, wo es galt, jungen Menschen, die Orientierung benötigen, zu unterstützen. Feliks Oldewage, Geschäftsleiter des Kulturzentrums hielt fest, dass deutlich werde, dass Abdul Raouf Androun immer an einer Form der Basisarbeit interessiert gewesen sei, die nun auch im Jugendtreff gefragt sei. "Ich glaube wir sind als Erwachsene dafür verantwortlich, den Jugendlichen Wege aufzuzeigen, ihren Platz in der Gesellschaft zu finden und eine Identifikation zu Stadthagen zu entwickeln", erklärte der 28-jährige selbst. Die Schaffung der zweiten Stelle wurde durch die Förderung des Amtes für regionale Landesentwicklung möglich (wie berichtet), die Stadt bringt einen Eigenanteil von 10 Prozent der Fördermittel auf. Mit der zweiten Stelle können die Öffnungszeiten des Jugendtreffs erweitert werden, eine intensivere Arbeit wird möglich. Nach den Herbstferien wird dieser an fünf Tagen die Woche geöffnet sein. Die zeitweilige doppelte Präsenz gebe mehr Raum, zu einer intensiveren Betreuung. Jörg Lehnert erklärte, dass wegen der zwischenzeitlichen Schließung des Jugendtreffs, deren Folgen und den noch immer bestehenden Einschränkungen die zusätzliche aufsuchende Jugendarbeit eine sehr wichtige Rolle spiele. Die Fördermittel erlauben unter anderem auch eine Umgestaltung des Jugendtreffs. Abdul Raouf Androun wolle sich unter anderem im Bereich der politischen Bildungsarbeit einbringen, die den interkulturellen Kontext der Jugendlichen widerspiegeln werde. Auch Projekte im Bereich Musik seien geplant. Die städtische Integrationsbeauftragte Britta Kunze unterstrich die Bedeutung der zweiten Stelle. Abdul Raouf Androun sei in besonderer Weise geeignet als Türöffner hin zu Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund. Der neue Mitarbeiter erklärte, er sei bei seiner Ankunft in Deutschland vor einigen Jahren vom ersten Tag an sehr herzlich aufgenommen worden. Dies habe in ihm die Überzeugung geweckt, "in diese Gesellschaft muss ich mich einbringen", wie er festhielt. Foto: bb

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