1. "Sanierung nicht zu jedem Preis!"

    Bürgermeister reagiert auf Lauenauer Bürgerbegehren LAUENAU (al). Deutlich hat Lauenaus Bürgermeister Wilfried Mundt auf die örtliche Initiative zum Erhalt des Jestel-Gebäudes reagiert. Mundt verweist auf die gängige Praxis der Gemeinde, Häuser zu erwerben und zu sanieren, um sie anschließend für Gewerbe oder Wohnraum zu nutzen. Deren Bausubstanz hätte sich in weitaus besserem Zustand befunden, als es sich jetzt bei der Jestel-Immobilie herausgestellt habe. Ursprünglich sei der Rat unentschieden über die Nutzung dieses Gebäudes gewesen. Auf jeden Fall aber sollte ein langfristiger Leerstand oder eine Bauruine vermieden werden. Er selbst habe noch eine Wiederbelebung in Form einer Gastronomie angenommen. Erst durch ein Gutachten im November 2019 wurde auf erhebliche Mängel mit einem Sanierungsvolumen von rund 518.000 Euro hingewiesen. Dacheindeckung, die Beseitigung von Kellerfeuchtigkeit und von Setzrissen seien dabei noch nicht eingerechnet gewesen. Würde dies mit einbezogen, "kann hier schnell eine Million Euro erreicht werden. Ich erinnere an das Gebäude Marktstraße 1 (Fleischerei Rauch), welches im weiteren Verlauf der Baumaßnahme überdimensionale Kosten verursacht hat" schreibt Mundt weiter. Dies dürfe sich aus seiner Sicht nicht wiederholen, da auch Mittel aus der Städtebauförderung Steuergelder seien.

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    Der Versuch, ein vielleicht historisches, jedoch nicht denkmalgeschütztes Gebäude zu erhalten, sei grundsätzlich in Ordnung -"aber aus meiner Sicht nicht zu jedem Preis". Der Bürgermeister erinnert daran, dass selbst für den Innenumbau des Gebäudes zu einer Kindertagesstätte schon Kosten bis zu 675.000 Euro geschätzt worden seien. Letztlich habe sich die Gemeinde für einen Abriss entschieden. Sicherlich hätte jede andere private Person das Gebäude kaufen können. Auch dann hätte kein Bürger Einfluss auf die Zukunft des Hauses oder einen Abriss gehabt. Mundt glaubt auch nicht, dass sich ein privater Interessent finden würde. Abschließend hofft der Bürgermeister, dass alle, die das Bürgerbegehren mit ihrer Unterschrift unterstützen, wenigstens einmal einen Blick in das Innere geworfen und seinen Zustand erkannt haben. Erst dann sollten sie sich eine eigene Meinung bilden.

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