1. Handel und Innenstadt schlagen sich wacker

    Aktualisiertes Konzept bescheinigt Kurstadt hohe Kaufkraft

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    BAD NENNDORF (jl). Zwölf Jahre ist es her, dass für Bad Nenndorf ein Einzelhandelskonzept erstellt wurde. Da es aktuell zu halten ist, wurde es jetzt fortgeschrieben. Eine neue Marktanalyse und erste Planungsansätze stellte Andreas Gustafsson von der Bulwiengesa AG dem Bauausschuss vor. "Der Handel und die Innenstadt als Zentrum in Bad Nenndorf haben sich im letzten Jahrzehnt wacker geschlagen", machte der Bereichsleiterin für Analysen im Geschäftsfeld Einzelhandel deutlich. Nachfrage, Umsatz und Verkaufsfläche hätten sich im Gleichklang entwickelt. Das Nahversorgungsnetz hat sich gegenüber 2008 ebenso wenig geändert wie das "Kräfteverhältnis" zwischen Innenstadt und Bückethaler Landwehr. Diese repräsentiert nach wie vor knapp 70 Prozent des Umsatzpotenzials, während auf das Zentrum lediglich gut 17 Prozent entfallen. Versorgt wird ein Einzugsgebiet mit mehr als 46 000 Menschen. Der Kurstadt attestierte der Diplom-Kaufmann, ein regionaler Wachstumsmarkt zu sein. Die hiesige Kaufkraftkennziffer falle mit 114 Punkten nicht nur stärker aus als in den Nachbarstädten Barsinghausen (100,5 Punkte) und Stadthagen (88,4) sowie im gesamten Landkreis (95,4), sondern liege auch deutlich über dem Bundesdurchschnitt. "Das ist für ländliche Räume durchaus ungewöhnlich", so Gustafsson. Zudem seien auch die Einwohnerprognosen gut. Frequenzbringer in der Innenstadt seien der 2015 angesiedelte Rewe-Markt und das Dänische Bettenlager. Wichtig sei auch, dass dort früher wie heute ein Drogeriemarkt ist. Bad Nenndorf sei ein Mittelzentrum, wenn auch ein sehr kleines mit der Innenstadt eines Kurzentrums. Veränderungen ergeben sich weniger in diesem zentralen Versorgungsgebiet als vielmehr in der Bückethaler Landwehr, die vom Einzugsgebiet von Möbel Heinrich profitiere, und im Gewerbegebiet Nord. Denn sowohl Aldi als auch Lidl wollen sich vergrößern. Letzterer Markt sorge als Leitbetrieb für Frequenz, benötige jedoch für sein Vertriebskonzept eine größere Verkaufsfläche und beabsichtige eine Erweiterung oder Standortverlegung, erklärte Gustafsson. Bisher sei noch keine Verständigung auf eine Alternativfläche gelungen. Darüber müsse sich die Stadt Gedanken machen.. Der Aldi-Markt soll 160 Meter östlich des jetzigen Standorts um 400 Quadratmeter vergrößert werden. Der Aufstellungsbeschluss zur entsprechenden Änderung des Bebauungsplans fiel demnach in diesem Februar. Laut Investorenantrag könnten dort auch zwei weitere Fachmärkte entstehen. Wichtig, betonte der Experte, sei die Nachnutzung der Aldi-Fläche zusammen mit dem leer stehenden ehemaligen Fahrradladen. Anbieten würden sich Randsortimente, die verträglich zur Innenstadt sind, um dort keinen Leerstand hervorzurufen. Das können zum Beispiel ein neues Fahrradgeschäft, ein Getränkemarkt, Heimtextilien oder auch eine Tierhandlung sein. Ein weiterer Discounter soll aber nicht an die Piepmühle ziehen. Auch von einem zusätzlichen Drogeriemarkt in diesem Bereich riet Gustafsson eher ab. Auf Nachfrage von einem Bürger bekräftigte der Bulwiengesa-Vertreter, dass eine mögliche VW-Ansiedlung keine Auswirkungen auf das Einzelhandelskonzept habe. Ralph Tegtmeier (SPD) warb dafür, das Konzept in Verknüpfung mit dem Stadtmarketing zu sehen. Cornelia Jäger (CDU) sieht den hiesigen Einzelhandel mit Blick auf das Umfeld als "ein großes Plus - da müssen wir weiterarbeiten, damit es erhalten bleibt". Foto: jl

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