1. Ein Mann der ersten Stunde geht

    Leiter der PI Nienburg/Schaumburg verabschiedet

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    NIENBURG (mk). Nach über 43 Jahren im Polizeidienst und über 27 Jahren am Standort Nienburg verabschiedet sich der bisherige Leiter der Polizeiinspektion (PI) Nienburg/Schaumburg Ltd. Polizeidirektor Frank Kreykenbohm nun in den Ruhestand. Als sein Nachfolger hat Uwe Lührig, Präsident der Polizeidirektion Göttingen, den Ltd. Polizeidirektor Mathias Schröder ins Amt berufen -"ein adäquater Ersatz". "Trauermärsche" bleiben in Erinnerung Mit Kreykenbohm, erläuterte Lührig, geht "ein Mann der ersten Stunde". Als dieser 1977 seinen Polizeidienst antrat, seien es sehr unruhige Zeiten gewesen - Stichwort RAF. Es folgte ein Abstecher zur Bezirksregierung von 1982 bis 1984 und im Jahr 2002 zum Niedersächsischen Innenministerium. Bis heute hat Kreykenbohm an vielen Reformen mitgewirkt und die strategische Ausrichtung der PI entscheidend mitgeprägt. Immer wieder hätten sich im Laufe der Dienstzeit ihre Wege gekreuzt, und er werde Kreykenbohm "immer als freundschaftlichen Berater" in Erinnerung behalten, betonte Lührig. "Jetzt gehe ich wirklich." Frank Kreykenbohm nutzte die Gelegenheit, sich bei allen internen und externen Partnern zu bedanken, die nicht anwesend sein konnten. "Dies ist eine wirklich tolle Dienststelle. (...) Ich bin jeden Tag gerne zur Arbeit gekommen", remsümierte der scheidende Leiter der PI. Jetzt müsse er sich ein wenig Zeit nehmen, um den neuen Lebensabschnitt mit neuen Ideen zu füllen. Besonders in Erinnerung wird Kreykenbohm die Zeit der jährlichen Einsätze in und um Bad Nenndorf wegen des "Trauermarsch" bleiben. Dreizehn Jahre lang sei diese Einsatzlage immer wieder eine große Herausforderung gewesen und habe die PI stark gefordert. Für die Polizei sei es eine schwierige Situation, auf der einen Seite das Recht auf Versammlungs- und Meinungsfreiheit zu schützen und auf der anderen Seite dem bürgerlichen Wunsch nach einem Stopp dieser Aufmärsche nachzukommen. Doch im Laufe der Jahre sei das Verständnis für die Arbeit der Polizei gewachsen. Das Ergebnis dieser guten Zusammenarbeit: seit einigen Jahren ist das Thema Geschichte. Unbefriedigend findet Kreykenbohm, dass zwei Kriminalfälle bislang nicht abgeschlossen werden konnten: Der Vermisstenfall Mandy und das Tötungsdelikt in Stolzenau im Jahr 2011, hier hatte ein Vater seine Tochter auf offener Straße erschossen, der Täter ist flüchtig. Mathias Schröder gehört seit 1983 der Polizei an. Schon von 2004 bis 2006 war er zunächst Leiter Einsatz, von 2006 bis 2010 leitete er das Polizeikommissariat Stadthagen. Zuletzt war er im Innenministerium in Hannover tätig. Laut Lührig verfügt er über ein "umfassendes polizeiliches Wissen". Schröder lebt mit seiner Familie in der Nähe von Garbsen, die dort fest verwurzelt ist. Die PI Nienburg/Schaumburg besteht aus 540 Mitarbeitern, zum 1. Oktober werden noch einmal 20 Nachwuchspolizisten hinzukommen. Ein Thema, dass in Zukunft wohl mehr Beachtung finden wird, ist die Digitalisierung - es geht um Qualifizierung aber auch um die großen Themen Überwachung und Ermittlung. Für Schröder ist es wie ein bisschen nach Hause zu kommen, den Austausch mit den Menschen in beiden Landkreisen und mit den Kolleginnen und Kollegen sieht er als wichtige Basis für seine Arbeit. Foto: mk

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