1. Zwei Häuser weichen für bessere Verkehrsführung

    Einmündungen werden entschärft / Keine Parkplätze an der Plaza

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    LAUENAU (al). 22 Jahre nach der Neuordnung des innerörtlichen Verkehrs werden zwei Einmündungen entschärft. Die bisherigen "abknickenden Vorfahrten" am Abzweig der Carl-Sasse-Straße sowie direkt am ZOB entfallen zugunsten einer neuen Diagonale. Dafür werden die bereits vom Flecken erworbenen Gebäude Böker und Jestel abgerissen. Entwurf hängt aus Experte Christian Wolter vom Planungsbüro Weinkopf stellte ein mögliches Aussehen jetzt dem Bauausschuss des Rates und rund 20 Zuhörern vor. Die Lösung verbessere die Durchgängigkeit und die Begegnung von Bussen und Lastwagen. Der weitere Verlauf der Coppenbrügger Landstraße sowie der der Carl-Sasse-Straße würden optisch untergeordnet. Es gebe zwei Querungshilfen in Form einer Mittelinsel und eine verbesserte Gehwegsituation. Dieser wird in einer Breite von mindestens zwei Metern komplett auf die Seite von Plaza und Sägewerk gelegt. Das bisherige Trottoir auf der Westseite der Straße Am Markt fällt weg. Auch die Parkplätze an der Plaza müssen weichen. Dafür empfiehlt Wolter eine Einbahnstraße auf dem bisherigen Grundstück Jestel mit 13 schräg angelegten Stellflächen. Zudem bleibe genug Gelände für Grünanlagen und mindestens zwölf Bäume. Die neue Diagonale mit einer Ausbaulänge von 225 Metern und einer durchgängigen Breite von 6,50 Metern habe jedoch zwei "Zwangspunkte", wie Wolter einräumte: den ZOB und die Mauer eines Privatgrundstücks. Der ZOB müsse gekürzt werden, so dass auf einer Seite nicht mehr zwei Busse hintereinander stehen können. Wegen der Mauer und die weiterhin beschränkten Sichtverhältnisse bleibe es bei einer Höchstgeschwindigkeit von 30 Stundenkilometern. Kritik am Abriss besonders der ehemaligen Herbertusstube übte Nicole Wehner (WGLF): "Ich bin baff, weil wir doch für die Sanierung Städtebaufördermittel erhalten könnten." Vorsitzender Uwe Heilmann (SPD) verwies dagegen auf ein Gutachten, das eine etwaige Sanierung mit 695.000 Euro veranschlage: "Es bedarf der Abwägung, ob wir das aus Steuermitteln wollen." Würde nur das Haus Böker fallen, wäre die Fläche für die gewünschte Öffnung der südlichen Ortsmitte zu klein. "Aber das ist doch historische Bausubstanz", legte Wehner nach. Das Jestel-Gebäude stehe nicht unter Denkmalschutz, erwiderte Heilmann. Klaus-Werner Volker (SPD) begrüßte die künftig mögliche "Parklandschaft" sowie das "höhere Sicherheitspotenzial". Er bat um erneute Verhandlungen, am "Knackpunkt Mauer wenigstens einige Quadratmeter zu gewinnen". Holger Oehlmann (CDU) begrüßte den Plan generell: "Wir wollten mehr Sicherheit. Das ist uns endlich wunderbar gelungen." Ratsfrau Raphaela Grundmann (WGLF) meinte, es gebe "Bürger, die das Haus kaufen wollten". Diese Information sei ihm nicht bekannt, erklärte Gemeindedirektor Sven Janisch. Der Flecken aber "sucht für sich einen anderen Weg an dieser Stelle". Die Mauer gegenüber der Plaza war auch in der Einwohnerfragestunde ein Thema. "Sie ist ein Ärgernis und ein Hindernis", wandte zum Beispiel Theodor Vollmer ein. Zum Jestel-Gebäude empfahl er eine Prüfung, ob nicht wenigstens die Fassade für einen dahinter liegenden Neubau erhalten werden könne. Michaela Becker warnte davor, den ZOB zu verkleinern, weil schon heute in den Morgenstunden das Verkehrsaufkommen zu hoch sei. "Bis vor zwei Jahren sollte dieser schlimme ZOB sogar noch ganz weg", erinnerte Janisch an frühere Forderungen. Er sieht den jetzt gefundenen Lösungsvorschlag als Kompromiss, der ohnehin noch mit den Busgesellschaften diskutiert werden müsse. Zur besseren Information der Bevölkerung hängt der Entwurf im Rodenberger Rathaus, im Foyer des ehemaligen Casala-Gebäudes sowie voraussichtlich im Sparkassengebäude und in den Schaukästen aus. Weitere Änderungen scheinen denkbar: "Das ist noch nicht der letzte Plan", hob Heilmann hervor, "wir werden ihn weiter diskutieren". Insbesondere geht es dabei um die Grünanlagen sowie wohl auch die Einbahnregelung. An den Parkplätzen will das Gremium aber offenbar festhalten, weil sie vor der Plaza und auch vor der Pizzeria in der Coppenbrügger Landstraße wegfallen. Außerdem besteht Hoffnung, mit dem neuen Angebot den regelmäßig zugeparkten Bürgersteig vor der Apotheke zu vermeiden. Foto: al

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