BAD NENNDORF (cs). Das Mentorenprojekt TANDEM der Berlin Grundschule hat nach einer coronabedingten Durststrecke wieder an Fahrt aufgenommen. Dabei bekommen die Schüler einen persönlichen Wegbegleiter zur Seite gestellt, der sie schulisch und auch emotional begleitet. Mittlerweile stehen die meisten der Aktionspaten wieder für ihre Schützlinge bereit. "Außer denjenigen, die zu Risikogruppen gehören, oder so jemanden in ihrem Umfeld haben", ergänzt Projektleiterin Elisabeth Meyer-Engelke: "Dabei spielt jedoch nicht etwa das Alter eine Rolle. Viele unserer Älteren haben keine Probleme. Es geht hauptsächlich um Mentoren mit angeborener Herzkrankheit oder gefährdeten Familienmitgliedern." Ihre eigentliche Tätigkeit habe sich während der Sperrung ins Gegenteil verkehrt. Wo sie zuvor noch Beziehungen zu Schülern aufbauen musste, war es nun erforderlich Kontakt zu den Mentoren zu halten. Schulleiterin Anica Wilhelm-Machule besprach unterdessen mit der zuständigen Landesschulbehörde, wie man das Projekt trotz Corona-Maßnahmen weiterführen könnte und einigte sich schließlich auf eine Verlegung der Reinigung des Gebäudes auf 16 Uhr. Dadurch können nun auch Außenstehende die Schule wieder am Nachmittag betreten. "Bald werden rund 40 Tandems an unserer Grundschule starten", betont sie. Erste Erfolge konnte das Projekt bereits am ebenfalls teilnehmenden Gymnasium verbuchen, welches die Aktion auch während der letzten Monate im Kleinen weiter betreiben konnte. Dort wird eine geflüchtete Irakerin nach drei Jahren mit einem Mentor bald das Grundschullehramt studieren, obwohl sie nicht über das eigentlich vorausgesetzte Abitur verfügt. Doch nicht nur hier setzte sich ihre Aktionspatin ein, auch bei der lange erfolglosen Suche nach einem Platz in einem Studentenheim griff sie dem Mädchen unter die Arme. "Aber auch ,Einheimische' ohne Migrationshintergrund profitieren enorm von dieser Unterstützung", betont Meyer-Engelke. Der Verein HELP, welcher die Aktion unterstützt, spendierte der Schule auch Turnbeutel und Aufbewahrungsboxen für die neuen Schulanfänger. Das Projekt sucht konstant neue Mentoren aller Altersstufen zur Unterstützung der Bad Nenndorfer Schüler. Interessierte können sich bei Elisabeth Meyer-Engelke unter 05723 914335 oder per Mail an meyer-engelke@stiftung-help.de melden. Foto: cs
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Tandem nimmt trotz Corona Fahrt auf
Berlin Schule darf Mentorenprojekt fortsetzen
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