1. Schüler hängen Warnung auf

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    BAD NENNDORF (cs). Die Bundespolizei hat im Rahmen der Präventionsaktion "Rail Action Week" der "European Association of Railway Police Forces" (RAILPOL) ein Warnbanner am Bad Nenndorfer Bahnhof angebracht. Das Aufhängen übernahm die Klasse 5b des örtlichen Gymnasiums. Detlef Lenger und Sylvia Choitz von der Inspektion Hannover erklärten den Heranwachsenden, wo an Bahnhöfen Gefahren lauern können. Besonders häufig seien Unfälle beim Überqueren von Bahngleisen. "Man sollte meinen, in ländlichen Gebieten passiert da weniger als in der Stadt. Aber bei den Kollegen in Bad Bentheim passierten tatsächlich die meisten Unfälle auf Bahnübergängen. Das ist quasi plattes Land da", betont Lenger. benfalls gefährlich sind Kletterausflüge auf den Wagons. Durch die Oberleitung, von welcher der Zug seinen Strom bezieht, fließen circa 1500 Volt. Kommt man näher als zwei Meter heran, können diese von der unisolierten Leitung überspringen. Der folgende Stromschlag schleudert den Kletterer vom Zug auf die Schienen oder den Steinboden des Gleises, verursacht schwere Verbrennungen und/oder tötet direkt. Doch nicht nur bei tatsächlichen Verletzungen entsteht ein Schaden. "Vor den Rädern des Triebwagens sind kleine Röhrchen, aus denen beim Bremsen Sand kommt, um die Reibung zu verbessern. Dadurch entsteht in den Rädern aber auch eine Plattstelle, die müssen dann repariert werden", erklärt der Beamte. Die Kosten sorgten bei den Schülern für offene Münder. Die Schätzungen gingen bis 1000 Euro, tatsächlich sind es rund 5000 Euro pro Rad. Auf den gesamten Triebwagen gerechnet liegen die Kosten bei 40000 Euro. Die muss dann natürlich der Verursacher der Vollbremsung zahlen. Doch schon ein Warnpfiff kann zu polizeilichen Ermittlungen führen. Zum Stehen kommt der Zug jedoch meist ohnehin nicht. Ein ICE hat bei voller Fahrt ungefähr einen Bremsweg von 800 bis 1000 Metern. Selbst bei guter Sicht kann der Zugführer jedoch maximal 250 Meter weit sehen. Fährt er die Strecke zu langsam, beschleunigen die Züge zudem automatisch. Für die Schüler war es eine eindrucksvolle Stunde. Das Gymnasium führt mit seinen Fünftklässlern grundsätzlich Verkehrserziehung durch. "Wir beginnen mit dem Bremsweg von Autos, gehen dann über zum Verhalten im Bus und den Fliehkräften, die da wirken und kommen schließlich zum S-Bahn-Training. In der Oberschule geht es dann mit Alkohol und Drogen im Verkehr weiter", fasst Verkehrsobmann Markus Hoffmann das Konzept zusammen. Detlef Lenger ist die Einbindung der Schüler ebenfalls wichtig: "Gerade wenn wir wegen der Corona-Maßnahmen nicht in die Schulen dürfen, nehmen wir jede Gelegenheit wahr, Schüler zu erreichen und zu sensibilisieren." Foto: cs

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