1. "Meine Kernaufgabe ist es, das...

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    "Meine Kernaufgabe ist es, das Bindeglied zwischen den Einzelhändlern sowie dem Gewerbe und der Stadt zu sein", erzählt er. Und dazu gehöre auch, Präsenz zu zeigen und immer ansprechbar zu sein - auch beim Einkaufen, wie er lachend ergänzt. Der "Beweis" folgt später auf dem Weg durch die Fußgängerzone zu einem geeigneten Foto-Motiv, als ihm eine Ladenbesitzerin durch die geöffnete Tür zuruft, ob er mal eben ein paar Minuten Zeit habe. Vieles in Sachen Stadtmarketing erledige er nebenbei. Etwas, das eine Firma, die nicht vor Ort ist, überhaupt nicht leisten könnte. "Lokalkolorit ist da zwingend notwendig", sagt der gebürtige Bad Nenndorfer, der allein durch seine Heimatverbundenheit und musikalische Zeit - unter anderem bei den Bad Nenndorf Boys - zahlreiche Kontakte geknüpft und durch seine berufliche Tätigkeit ein noch weitaus größeres Netzwerk aufgebaut hat. Nicht zuletzt durch internationale Erfahrungen von Monaco bis zu den Malediven für eine hannoversche PR-Agentur sei er viel rumgekommen, habe viel gesehen und gelernt. Aber, so Feuerstein, der zuletzt als Tourismus- und Marketingleiter nach Celle gependelt ist: Zu Hause arbeiten zu können, sei das Nonplusultra. "Es sind Kleinigkeiten, die mir zugutekommen." Damit meint er zum Beispiel die Leerstände, von denen er tagesaktuell erfahre, entweder weil er sie selbst sehe oder weil ihn die Leute als Ansprechpartner direkt anriefen, aber auch die enge Zusammenarbeit mit der neu aufgestellten IGBN als Interessenvertretung der Bad Nenndorfer Gewerbetreibenden - den Vorsitzenden Heiko Trieschmann kenne er noch aus Schulzeiten. Und die Kooperation sei ein wichtiger Bestandteil seiner Arbeit, Stichwort: Bindeglied. Im Zuge dessen entstand auch gleich ein, wie Feuerstein findet, längst überfälliges Groß-Projekt: der Nenndorfer Gutschein, um den lokalen Handel, den Tourismus und die Gastronomie nachhaltig zu stärken. Rund 50 Geschäftspartner konnte er schon für eine Teilnahme an dem digitalen Gutscheinsystem, das es in vielen anderen Städten bereits seit Jahren erfolgreich gibt, begeistern. "Wir sind schon spät dran, wenn wir da jetzt nicht aufspringen, haben wir irgendwann verloren", macht der Initiator deutlich. Gerade in der Corona-Zeit hätten viele den Onlinehandel für sich entdeckt, "das ist echt gefährlich - ich hoffe, dass die Leute daran nicht festhalten und wieder in die Läden gehen". Dabei sieht der Fachmann mehr als nur einen Gutschein in der Karte aus Alt- und Graspapier: "Da steckt so eine Palette", streckt Feuerstein seine Arme auseinander, "an Marketingoptionen hinter". Alle Geschäfte verbunden unter dem Dach einer lebendigen Marketingszene: So eine aktive Händlergemeinschaft sei wiederum interessant für potenzielle Gewerbeneuansiedlungen. Er spricht von einer Signalwirkung. Bis es soweit ist, bedürfe es aber noch viel Arbeit und Pflege. Zurzeit läuft die Erstellung des Portals www.nenndorfer-gutschein.de, Start soll Anfang November sein. Bereits umgesetzt ist die Plakataktion "Ich kauf' in Bad Nenndorf" mit bekannten Gesichtern aus der Stadt, um für den Vor-Ort-Einkauf zu werben. Dazu passen die Videos, in denen das Citymanagement Inhaber von örtlichen Geschäften interviewt und vorstellt, um zu zeigen, welche Vielfalt es in der Stadt gibt. Wer übrigens Interesse an einem Clip über sein Geschäft hat, könne sich noch jederzeit bei ihm melden, sagt Feuerstein. Zudem hat er in Abstimmung mit der KurT, unter deren Dach er sitzt, und der Stadt die Erstellung eines Logos für Bad Nenndorf angestoßen. Das Ziel: Das Image stärken und das einheitliche Marketing verbessern. "Jeder, der sich mit Bad Nenndorf identifiziert, ist eingeladen das Logo zu nutzen", so der 44-Jährige. Der dafür ins Leben gerufene Wettbewerb, bei dem sich jeder kreativ beteiligen durfte, ist abgeschlossen. "Das ist gut gelaufen, wir hatten über 80 Zusendungen", freut sich Feuerstein. Dabei ging es um die Verwendung von Symbolen, die markant sind für die Kurstadt.. Die am häufigsten ausgewählten - das waren unter anderem die Themen Quellen/Wasser und Süntelbuchen - verwendet die beauftragte Agentur jetzt für ihre weitere Entwurfsgestaltung. Aber auch die Bekämpfung des Leerstands, ein touristisches Ausschilderungskonzept, um die Erreichbarkeit der Innenstadt vor allem für auswärtige Besucher zu verbessern, und ein Relaunch der Website des Citymanagements gehören zu Feuersteins Aufgaben. Eine weitere Baustelle sind die verkaufsoffenen Sonntage, für die es eine einheitliche Verlässlichkeit und entsprechende Vermarktung brauche. Kurz um: Es bleibt noch viel zu tun.

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