APELERN (jl). Die Baulandentwicklung am nördlichen Ortsrand Apelerns ist einen Schritt weiter. Der Entwurf des Bebauungsplans geht in die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit. Dafür votierte der Rat einstimmig. Das Büro Reinhold hatte zwei Planzeichnungen präsentiert. Die Politiker sprachen sich für längs in West-Ost-Ausrichtung ausgedehnte Grundstücke in vier Reihen mit einer Ringerschließung aus. Dadurch entstünde eine "lockere Bebauung", erklärte Planer Matthias Reinhold und sprach von einer Durchlässigkeit des Siedlungsgebiets. Größere Grundstücke seien nicht mehr zeitgemäß und nachgefragt. Die geplanten 600 bis 700 Quadratmeter pro Parzelle böten jedoch noch ausreichend Platz für Nebengebäude und Garten. In der Alternative sind die Flächen, angeordnet in nur drei Reihen, eher tief als breit, was der Planer als "schwierig" bewertete. Die Grundstücke wären dreiseitig von Verkehrsfläche "umspült". Beide Pläne gehen von rund 30 Häusern aus. Ob das Regenrückhaltebecken im Westen des Areals erforderlich wäre, wenn Zisternen auf den Grundstücken verbaut würden, wollte Börries von Hammerstein (CDU) wissen. Nur wenn diese mit einer ausgetüftelten Regeltechnik ausgestattet wären, "dann wird's aber richtig teuer", verneinte Reinhold. Sinnvoll seien Zisternen aber allemal, wenn es um die Gartenbewässerung gehe. Daniela Kastning (WGSR) fragte nach der Möglichkeit einer Anbindung zur Soldorfer Straße im Norden, da sie im Süden eine undurchsichtige Vorfahrtsregelung befürchtet. Möglich wäre es zwar, würde aber wegen aufwendiger Abstimmungen mit den Spezialbehörden einen längeren Planungszeitraum erfordern, sagte Reinhold. Und die Zeit dränge, verwies er auf das beschleunigte Verfahren für die Aufstellung des Bebauungsplans. Denn für dieses bestehe eine Frist zur Rechtsverbindlichkeit bis Ende 2021. Er schlug dennoch vor, die Idee mit der Bitte um Stellungnahme in die Pläne aufzunehmen. Statt Geschosse festzusetzen, riet sowohl Reinhold als auch Achim Lüders von der Immobiliengesellschaft der Sparkasse als Investor dazu, die Gesamthöhe und Traufhöhe zu beschränken, was auch der Rat befürwortete. Das würde die Individualität beim Bauen wahren, aber verhindern, dass Mehrfamilienhäuser entstehen. Bei der Dachneigung empfahl der Planer, es "nicht zu eng zu ziehen" und nannte einen Bereich von 20/22 bis 48 Grad. Dafür sprach sich auch ein Zuhörer aus, "das macht das Ganze attraktiver". Mehrere Bürger warben dafür, in einem Neubaugebiet auch neue Baustile - als Beispiel fiel die Stadtvilla - zuzulassen und mehr auf den Geschmack der zukünftigen Bauherren einzugehen. Das passte einem Teil der Ratsmitglieder nicht ins Ortsbild einer ländlichen Gemeinde. Andere wiederum wie Kastning könnten es sich hingegen vorstellen und wollten die Vorgaben nicht zu eng fassen. Festlegen muss sich der Rat ohnehin erst, wenn der Entwurf nach der frühzeitigen Beteiligung in die öffentliche Auslegung geht. Um die Rahmeneingrünung kümmert sich der Investor -"bevor der Hochbau beginnt", so Lüders. Die Käufer würden dann verpflichtet, diese zu pflegen. Zum Quadratmeterpreis konnte er mit Verweis auf steigende Erschließungskosten noch nichts Genaues sagen. Das wäre "Glaskugelschauen". Feststeht jedoch, dass eine Ausgleichsfläche von 10 000 Quadratmetern für mehrere Feldlerchenpaare angelegt werden muss. Foto: jl
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"Lockere Bebauung" am Ortsrand geplant
Rat diskutiert über Pläne für neues Baugebiet
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