1. In Pohle tragen auch Strohpuppen Mundschutz

    Landjugend sorgt für originellen Erntefest-Ersatz / 18 Festwagen unterwegs

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    POHLE (al). Mit 18 bunt geschmückten Festwagen haben die Pohler Landjugend, örtliche Vereine und sogar Freundeskreise und Straßengemeinschaften für Furore gesorgt. Weil das 40-jährige Bestehen der der Gemeinschaft der jungen Leute nicht mit einem großen Fest gefeiert werden durfte, dachte sich die Gruppe etwas anderes aus, das den geltenden Corona-Vorschriften entspricht. Akteure und Zuschauer waren begeistert. Drei Stunden lang bewegte sich der lange Treckerkorso durch fast alle Straßen des Dorfes. Es regnete Bonbons und andere Süßigkeiten wie bei Umzügen in rheinischen Karnevalshochburgen. Die ausgelassene Stimmung auf den Festwagen war entsprechend. Aber: Jeweils nur zehn Personen durften auf den Pritschen Platz nehmen - und mussten dort die ganze Zeit ausharren. Absteigen war nicht erwünscht. Und auch das winkende Publikum am Straßenrand oder hinter dem Gartenzaun achtete auf die verordnete Distanz. Der Landjugendvorstand hatte genaue Regularien verfasst, die mit den zuständigen Behörden abgestimmt waren. Da konnten selbst die den Aufmarsch kontrollierenden Polizeibeamtinnen ein Schmunzeln nicht unterdrücken: Das Virus hätte an diesem Tag in Pohle ganz gewiss nicht übertragen werden können. Vorbei ging die lange Prozession an geschmückten Häusern und Zäunen. Elf Heu- und Strohbunde hatten sich in lustige Schweinsköpfe verwandelt. Hier und da saßen lebensgroße Puppen auf Bänken - natürlich mit Mund-/Nasenschutz. Zwischendurch gab es sogar Ersatz für die traditionelle Feierstunde. Doch statt wie sonst bei einem Erntebauern erfolgte die Kundgebung auf einem abgemähten Acker weitab des Dorfes, damit ja nicht Scharen von Einwohnern hätten herbeieilen können. Nur vor den 18 Gespannen und ihren Besatzungen hielt Landjugend-Vorsitzende Stefanie Wehrmann ihr Grußwort: "Wir haben eben etwas erfunden, was den Vorschriften entspricht." Einen besonderen Dank richtete sie an die Treckerfahrer: Da es in Pohle nicht genug für die angemeldeten 18 Wagen gab, wurden einige aus dem Umland um Unterstützung gebeten. Das größte Lob kam wohl von Bürgermeister Jörg Hupe: "Ich kann auch nur bewundern", gestand er für "so viel Mut, Neues zu unternehmen". Selbst der traditionelle Rückblick von "Magd und Knecht" auf die dörflichen Ereignisse blieb nicht aus. Gleich drei Paare wechselten sich ab, die irgendwann in den vergangenen Jahren in diese Rolle geschlüpft waren. Foto: al

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