1. ICE-Trasse weiter unsicher

    Ferlemann will Auetal "nicht völlig zerschneiden"

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    AUETAL (cs). Der genaue Streckenverlauf des Bahnausbaus Hannover - Bielefeld im Rahmen des Projekts "Deutschlandtakt" bleibt weiter im Ungewissen. "Wir stehen weiterhin völlig im Dunkeln und das Ministerium sagt nichts", erklärt der Vorstandsvorsitzende der Bürgerinitiative Auetal, Hendrik Steg. Bisher ist nicht einmal bekannt, ob die Strecke überhaupt durch das Auetal führen soll. Nun hat der Staatssekretär des Verkehrsministeriums und Schutzpatron des Projektes, Enak Ferlemann, in einem NDR-Interview die Ängste weiter befeuert. "Wir werden da nicht Raubbau an der Natur betreiben. Und ich werde das Auetal jetzt nicht völlig durchschneiden", versichert Ferlemann. Hendrik Steg sieht dies als Indiz, dass der Bau durch das Auetal nun doch feststeht. "Man muss ja nur mal genau hinhören. Er spricht speziell das Auetal an. Und ,nicht völlig' bedeutet ja, dass es auch nur ,halb' oder ,zu einem Viertel' zerschnitten werden könnte", erklärt der Aktivist. Ob die Sorgen der Schaumburger berechtigt sind, wollte das federführende Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur bisher nicht eindeutig preisgeben. Doch so oder so spüren die Anwohner bereits die Auswirkungen: "Hier ein Haus zu verkaufen wird bereits schwierig. Das Neubaugebiet in Rehren verkauft sich auch nur schleppend, das wäre ohne den geplanten Bau mit Sicherheit schnell weggegangen", erläutert Steg. Er selbst habe, wie viele Auetaler, ebenfalls Sorge, ob sein ruhiges Eigenheim bald neben einem "Monster" von Bahnstrecke stehen könnte, auf der ICEs mit 300 Kilometern pro Stunde entlangrauschen. Die BI bleibt weiterhin bei ihrem Ziel, den Bau von weiteren Strecken komplett zu bekämpfen. Nur ein Ausbau der bestehenden Strecken und Bahnhöfe mit neuen Spuren sei akzeptabel. Auch der Rat Auetal sprach sich vergangene Woche gegen einen Trassenbau aus, viele regionale und lokale Politiker unterstützen die Bestrebungen der Initiative. Foto: AdobeStock

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