LANDKREIS (jb). Jedes Jahr landen von der Produktion bis zu den Verbrauchern etwa zwölf Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll. Laut einer Studie des Thünen-Instituts zu Lebensmittelabfällen in Deutschland im Jahr 2015 wirft jeder von uns zudem pro Jahr circa 75 Kilogramm an Lebensmitteln weg. Allein in Privathaushalten wären das somit rund sechs Millionen Tonnen pro Jahr an zumeist noch essbaren Lebensmitteln. Mit einer bundesweiten Aktionswoche vom 22. bis 29. September möchte das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) daher auf die starke Lebensmittelverschwendung aufmerksam machen. Unter dem Motto "Deutschland rettet Lebensmittel!" demonstrieren Unternehmerinnen und Unternehmer gemeinsam mit den Ministerien der Länder Ideen und Massnahmen, um Lebensmittelabfälle in ihrem Umfeld zu reduzieren. Meist sind es schrumpelige Möhren, Äpfel mit Druckstellen oder generell Obst oder Gemüse, das im Müll landet, weil es einfach nicht mehr appetitlich aussieht. Rund ein Drittel machen deshalb Obst und Gemüse des Abfalls aus. Doch auch das Missverstehen des Mindesthaltbarkeitsdatums, beispielsweise auf der Milch, sorgt dafür, dass zum Teil noch ungeöffnete Lebensmittel im Müll landen. Seit 2012 setzt sich das BMEL daher für mehr Wertschätzung von Lebensmitteln und gegen deren Verschwendung ein und hatte so die Initiative "Zu gut für die Tonne" ins Leben gerufen. Die diesjährige bundesweite Aktionswoche der Initiative soll Teil der Umsetzung der Nationalen Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung, die am 20. Februar 2019 verabschiedet wurde, sein. Ziel dieser Strategie und damit auch der Aktionswoche ist es, die Lebensmittelabfälle bis 2030 zu halbieren. Denn diesem Ziel der Vereinten Nationen hat sich Deutschland verpflichtet. In diesem Jahr soll der Fokus zudem auf der Ausser-Haus-Verpflegung liegen. Dabei soll es vor allem darum gehen wie Lebensmittel in Restaurants, Hotels, Kantinen und Mensen sowie bei To-Go-Angeboten vor der Tonne gerettet werden können. Zahlreiche öffentliche Aktionen sollen darauf aufmerksam machen. Bundesweit gibt es beispielsweise einige Online-Seminare wie "Wege zur Reduzierung von Lebensmittelverlusten in der Schulverpflegung" oder "Was ist uns unser Essen wert?". Doch auch in Niedersachsen gibt es einige Aktionen, die sich allesamt unter www.zugutfürdietonne.de/ finden lassen. Auch werden hier Tipps gegen Lebensmittelverschwendung vorgeschlagen. Tipps gegen Lebensmittelverschwendung 1. Der einfachste Tipp: bewusster einkaufen gehen. Das bedeutet ein gut geplanter Einkauf, der sowohl bedarfsgerecht als auch massvoll ist. Ein regelmässiger Blick in den Vorratsschrank vor dem Einkauf ist dabei ein Muss. 2. Die richtige Lagerung: Nicht alle Lebensmittel sind automatisch länger haltbar, wenn sie im Kühlschrank gelagert werden. Wo welche Lebensmittel am besten gelagert werden sollten, steht auf der Website (www.zugutfürdietonne.de/). 3. Einfrieren oder einkochen: Selbst wenn der Einkauf gut durchdacht war, bleiben ab und zu dennoch Lebensmittel übrig. Durch richtiges Einfrieren oder Einkochen können diese jedoch auch noch einige Zeit später ohne Probleme verzehrt werden. 4. Reste verwerten: Viele Essensreste lassen sich zu kreativen Mahlzeiten verwerten. Die Beste Reste-App bietet beispielsweise einige Rezepte an. Foto: AdobeStock / GfK-Studie 2017
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Für mehr Wertschätzung und gegen Lebensmittelverschwendung
Aktionswoche "Deutschland rettet Lebensmittel!"
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