1. Zum Anstieg der Corona-Infektionen kommt jetzt noch die Grippewelle

    DRK-Teststation erheblich gefordert / Belastungen für Gesundheitssystem dürften steigen

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    LANDKREIS (bb). In hohem Maße gefordert hat das Team des DRK-Kreisverbandes Schaumburg zuletzt der sprunghafte Anstieg der Tests zur Abklärung einer eventuellen Corona-Infektion. Letztlich sei die Situation gut bewältigt worden, hielt DRK-Kreisgeschäftsführer Thomas Hoffmann fest. Angesichts der nun jahreszeitlich bedingt einsetzenden Grippewelle und voraussichtlich weiterhin steigender Corona-Zahlen stehe das Gesundheitssystem in Schaumburg wie auch in den Nachbarregionen jedoch vor schwerwiegenden Belastungen. In insgesamt fünf Einrichtungen, vom Kindergarten über die Schule bis hin zu Pflegeheimen seien zuletzt innerhalb von sieben Tagen Corona-Infektionen festgestellt worden, wie Thomas Hoffmann erinnerte. Die Folge: In der Mitte August wieder aktivierten Teststation in Obernkirchen für eventuell mit Covid-19-infizierte Patienten stieg das Arbeitspensum erheblich an. In kurzer Zeit mussten die hauptamtlichen und sie unterstützenden ehrenamtlichen Mitarbeiter eine hohe Zahl von Abstrichen vornehmen, diese registrieren und zum Test im Labor abliefern. Und in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt die zugehörige und darüber hinausgehende Organisationsarbeit abwickeln. Wie zum Beispiel die Vermittlung von Terminen in den Infekt-Praxen. Das Abarbeiten dieser geballten Menge habe den gesamten Kreisverband erheblich gefordert, wie Hoffmann festhielt. Bis zu 150 Tests täglich seien vorgenommen worden. Das Testzentrum wickelt Tests ab für Schaumburger, die vom Gesundheitszentrum zum Test aufgefordert werden, für Reiserückkehrer sowie auch Tests, die privat bezahlt werden müssen. Wichtig sei, dass das Verfahren rund um die Tests im Zusammenspiel mit dem LaborZentrum Weser mittlerweile digitalisiert sei. Die Fehleranfälligkeit sei so geringer, die Geschwindigkeit des Verfahrens sei deutlich erhöht. "Wir sind da jetzt sehr professionell aufgestellt", so Hoffmann. Er erinnerte daran, dass der DRK-Kreisverband im März sehr schnell reagiert habe und die zentrale Infekt-Praxis auf dem Stadthäger Festplatz in Zusammenarbeit mit Schaumburger Hausärzten aufgebaut habe, die mit dem zwischenzeitlichen Abflauen der Pandemie wieder geschlossen wurde. Mit dem Aufbau des nun wieder eröffneten Testzentrums in Obernkirchen und der Einrichtung von derzeit drei Infekt-Praxen sei in Zusammenarbeit mit Schaumburger Ärzten ein tragfähiges System entwickelt worden. Solche Einrichtungen würden eine wichtige Entlastung für die Hausärzte im Landkreis bilden. Nicht in jeder Praxis lasse sich allein wegen des Raumangebotes beispielsweise Testung und Diagnose reibungsfrei organisieren. In spezialisierten Teststellen lasse sich ein deutlich schnellerer Ablauf erreichen. Entsprechend wichtig sei deren Einrichtung in Schaumburg, die vom DRK-Team noch ergänzt werde durch Fahrdienste und mobile Testungen, wenn Patienten ein selbständiger Besuch im Testzentrum nicht möglich sei. Das Team widme sich dieser Aufgabe trotz der hohen Belastung mit großer Motivation und Bereitschaft, um ausreichend Testkapazitäten für die Bevölkerung vorzuhalten, betonte Hoffmann. Der Geschäftsführer hielt zudem fest, dass es gelungen sei mit Schaumburger Hausärzten ganz aktuelle eine Lösung zu finden, um auch Lehrer von Schaumburger Schulen kostenlos zu testen. Grippezeit steht vor der Tür: Hoffmann erwartet nun allerdings eine Erhöhung der Belastung. Einerseits sei wie beschrieben ein Anstieg der positiven Testungen auf Covid-19 unter anderem in Folge von Reiserückkehrern zu verzeichnen. Hinzu komme die stets mit dem Herbst einsetzende Influenza-Welle. Diese Grippewelle führe erfahrungsgemäß 500 bis 700 Patienten mit Erkältungssymptomen pro Woche zu den Ärzten in Schaumburg. Die Abklärung ob eine Corona-Infektion, eine Grippe-Infektion, eine andere Erkältungskrankheit vorliege und die Einleitung einer entsprechenden Behandlung werde das Gesundheitssystem vor erhebliche Probleme stellen, betonte Hoffmann. Hier seien von der kassenärztlichen Vereinigung und der Politik auf den entsprechenden Ebenen rechtzeitig Lösungen zu finden, um sich besser aufzustellen. Foto: bb

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