BAD NENNDORF/LANDKREIS (bb). Um den Bau eines Automobilkomponenten-Fabrik mit Standort im Landschaftsschutzgebiet am Deisterrand zu verhindern, wollen die Nenndorfer Grünen auf verschiedenen politischen Ebenen wirken und darüber hinaus im Bündnis mit Partnern weitere Aktionen starten. Wichtig wäre es, wenn sich eine Bürgerinitiative gegen das Vorhaben bilden würde, unterstrich das Vorstands- und Fraktions-Team während eines offenen Fraktionstreffens im Haus Kassel. Anträge an Stadt- und Samtgemeindeverwaltung seien gestellt, die entsprechenden Aufstellungsbeschlüsse zur Änderung von Flächennutzungsplan und Bebauungsplan zurückzuziehen, berichteten Imke Hennemann-Kreikenbohm und Nils-Christoph Fiedler. Die Planänderungen bilden die Grundlage, um das Automobilkomponentenwerk im Landschaftsschutzgebiet bauen zu können. Um diese abzuwenden, hätten Grüne gemeinsam mit der WGN und der FDP an einem Strang gezogen, berichtete das Vorstandsduo des Grünen-Ortsverbandes Nenndorf Hennemann-Kreikenbohm und Nils-Christoph Fiedler. Hinzu komme beispielsweise eine Anfrage der Kreistagsfraktion, ebenso würden die Abgeordneten auf Landes- und Bundesebene versuchen, Einfluss gegen den Bau an dieser Stelle zu nehmen. In reger Diskussion zeigten sich die Vertreter der Grünen-Fraktion mit den Gästen einig, dass darüber hinausgehende Aktivitäten wie die Organisation einer weiteren Kundgebung oder Flugblattaktionen wichtig wären. Ziel müsse es sein, größeren Teilen der Bürgerschaft das Vorhaben, dessen Dimension und Folgen vor Augen zu führen. Die Anwesenden zeigten sich überzeugt, dass die angestrebte Ansiedlung entlang der B65 schwerwiegende Folgen hätte. Dort lebende streng geschützte Arten würden gefährdet, der hohe Wert als Naherholungsgebiet gehe verloren, der angrenzende Forst im Deister werde in Mitleidenschaft gezogen, der Status Bad Nenndorfs als Kurort werde gefährdet, Eingriffe in den Wasserhaushalt könnten Auswirkungen auf die Heilquellen haben, lauteten einige der vorgebrachten Argumente gegen den Bau an dieser Stelle. Hennemann-Kreikenbohm und Fiedler hielten fest, dass die Umstrukturierungen in Bezug auf Elektromobilität im VW-Konzern grundsätzlich zu begrüßen seien. Dies rechtfertige jedoch nicht die Standortwahl in einem so sensiblen Gebiet. Die Grünen hätten neben anderen die Prüfung einer Alternative am Bückethaler Knick angeregt, seien ebenso offen für andere Standorte im Kreisgebiet. Offenbar gebe es eine Reihe von Gruppen vom Nabu über "Parents for Future" bis hin zur Jägerschaft, die gegen die Standortwahl Position bezögen, wie die Diskutierenden hervorhoben. Fiedler und Kreikenbohm betonten, dass es Ziel sein müsse, ein stabileres Bündnis unter den verschiedenen Gruppierungen zu organisieren. Parallelstrukturen seien zu vermeiden und stattdessen die Kräfte zusammenzuführen, um gemeinsam auch größere Aktionen organisieren zu können. Ein wichtiger Schritt nach vorn wäre dabei die Gründung einer Bürgerinitiative, die über andere Einflussmöglichkeiten in den anstehenden Verfahren verfügen würde.Foto: bb
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Ziel ist engeres Bündnis
Maßnahmen zum Erhalt des Landschaftsschutzgebietes
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