1. "Eine Sanierung macht keinen Sinn mehr!"

    Vernichtendes Gutachtervotum über das Apelerner Gerätehaus

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    APELERN (al). Nach den derzeit geplanten drei Neubauten von Feuerwehrhäusern muss sich die Samtgemeinde Rodenberg wohl bald um ein viertes Objekt kümmern. Ein Gutachten hat dem Apelerner Gebäude ein vernichtendes Urteil ausgestellt. "Eine Sanierung macht keinen Sinn mehr", kommentierte Hauptbereichsleiter Jörg Döpke das neunseitige Papier. Auch eine Erweiterung am jetzigen Standort komme mangels geeigneter Gelegenheit nicht in Frage. Döpke räumte ein, dass bei der ursprünglichen Planung es gute Gründe gegeben haben mag, Sporthalle, Gerätehaus, Dorfgemeinschaftshaus und Kindergarten zu konzentrieren. Doch heute sei gerade wegen der Verkehrssicherheit eine Entzerrung besser. Döpke sieht den Ball nun bei der Gemeinde. Diese müsse Planungs- und Baurecht sicherstellen. Erhard Steege (Rodenberger Interessen) nahm das Ziel, ein gemeinsames Gerätehaus für Soldorf, Groß Hegesdorf und Lyhren in den Blick: Wenn in Luftlinie zu diesem Projekt noch ein Neubau entstehen soll, halte er dies schon aus wirtschaftlichen Gründen nicht für sinnvoll. Dann sollten die Wehren fusionieren und gemeinsame Sache machen. Dem widersprach Andreas Kölle (SPD), der früher Apelerns Ortsbrandmeister gewesen ist: Die Apelerner Wehr habe ein völlig anderes Einsatzaufkommen und andere Zeitvorgaben, die ein Gebäude an zentraler Stelle verlangen. Deshalb könne die Gemeinde ein bis zu 6000 Quadratmeter großes Grundstück für einen Neubau am Ortsrand zur Verfügung stellen. Dies werde der Samtgemeinde entsprechend vorgeschlagen. "Wir haben ja noch einige Jahre Zeit zum Nachdenken", wandte Grünen-Sprecher Karsten Dohmeyer ein. Den Grund dafür nannte Ausschussvorsitzender Klaus-Werner Volker (SPD): "Noch stehen ja drei Häuser vor unserer Brust." Zumindest für das erste der geplanten Gebäude wird es konkret. Für die Wehren Messenkamp/Altenhagen II ist der Bauantrag gestellt worden. Der Landkreis hat bereits ergänzende Unterlagen angefordert. Danach, so Döpke, werde die Ausschreibung der Gewerke erfolgen. Die Vorbereitungen laufen. In Hülsede wurde inzwischen das vorgesehene Grundstück erworben. Auch über die Ein- und Ausfahrten bestehe mit den Verkehrsbehörden Klarheit. Zurzeit laufe die Bauplanung. für das dritte Haus im Norden Apelerns werde, wie Döpke weiter ausführte, über den Grundstückskauf verhandelt. Ob das alte Gerätehaus in Hülsede nun noch mit einer Absauganlage ausgerüstet wird, hat der Ausschuss aufgrund eines vorliegenden Antrags diskutiert. Schon 2017 war die erforderliche Nachrüstung aller Gebäude beschlossen worden. Allerdings sind die sieben, vor Neubauten stehenden Wehren ausgeklammert worden. Jürgen Wilkening (WGSR) schlug dennoch die baldige Montage vor, weil sich der Neubau verzögere und durch Abgase weiterhin gesundheitliche Belastungen entstünden. Dem stimmte auch Dohmeyer zu: "Wir hatten uns ja vorgestellt, dass das erste Haus heute schon längst fertig wäre." Wilkenings Meinung, die Anlagen könnten problemlos umgesetzt werden, widersprach Döpke: "Das wird uns nicht bestätigt." Bei Kosten für Demontage, Anpassung und neuer Montage müsse schon bewertet werden, ob dies überhaupt Sinn mache. Volker verwies darauf, dass die fehlende Absaugung nicht nur ein alleiniges Hülseder Problem sei. Sein Vorschlag: Die Verwaltung solle mit allen betroffenen Wehren beraten, ob die Absaugung angesichts des bevorstehenden Neubaus auch aus Kostengründen noch für erforderlich gehalten werde. Dies unterstützte der Ausschuss einstimmig. Foto: al

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