1. Der Warntag entpuppt sich als ein Schlag ins Wasser

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    LANDKREIS (cs). Der bundesweite Warntag hat sich als Flop erwiesen. Selbst das Bundesinnenministerium sprach öffentlich von einem "Fehlschlag". Eigentlich sollten am Donnerstag, dem 10. September alle Zivilschutzsirenen, Warn-Apps sowie Radio- und Fernsehsender eine Warnmeldung senden. Jedoch blieben die Warn-Apps bei vielen Bürgern stumm oder meldete sich erst Stunden später. Einige erhielten nur die Entwarnung. Der Grund dafür war eine Überlastung des Modularen Warnsystems (MoWaS), welches die Apps steuert. Diese Überlastung hing wohl wiederum mit Abstimmungsschwierigkeiten zusammen. Eigentlich sollte der Probealarm vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe in Bonn für den gesamten Bund ausgelöst werden. Letztendlich schickten aber über 30 unterschiedliche Stellen ein Warnsignal aus, was das System nicht so recht verarbeiten konnte. "Sie haben sich nicht an die Absprachen gehalten", kritisierte Amtspräsident Christoph Unger. Darüber hinaus nutzen ohnehin nur wenige Menschen die Warn-Apps. In der Stadt Hannover allein nutzen etwa nur 8,2 Prozent der 536.400 Bürger die dort verwendete App "Katwarn". Schaumburg entschied sich dagegen für die Konkurrenz-App "Biwapp", welche zum heutigen Zeitpunkt deutschlandweit von lediglich 420.548 Menschen genutzt wird. Doch nicht nur die Ämter hielten sich nicht an die Absprache. Der Radiosender NDR entschied sich ebenfalls kurzfristig gegen die Ausstrahlung des Probealarms. Laut Pressesprecher Ralf Pleßmann bestand die Befürchtung, dass die Zuhörer durch das Verlesen der Testwarnung verwirrt werden könnten. Jedoch sind Radiosender gerade bei Älteren ein wichtiger Übertragungskanal für Warnmeldungen. So bekamen die Bürger in vielen Regionen überhaupt nichts vom Warntag mit, da auch entsprechende Sirenen häufig nicht mehr vorhanden sind. Diese können zwar keine näheren Informationen übermitteln, haben allerdings eine Weckfunktion. Das bedeutet, dass Bürger auch dann die Sirene hören und alarmiert werden, wenn sie gerade weder Radio und Fernsehen noch Warn-App nutzen. Der Landkreis konnte bisher noch keine Stellungnahme abgeben, da es sich um ein Problem auf Bundesebene handele und erst geklärt werden müsse, wo genau die Missstände liegen und inwieweit die Landesregierung daran überhaupt mitarbeiten kann.

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