BAD NENNDORF (jl). Mit diesem Überraschungsgast konnten weder die Politiker noch die wenigen Zuhörer in der gemeinsamen Sitzung des Jugend-, Sozial-, Kultur- und Sport- sowie Bauausschusses rechnen: Michael Müller von der Metawerk AG, die ein Komponentenwerk für VW in Bad Nenndorf bauen will, hatte sich nach einem Arbeitstreffen mit der Verwaltung kurzfristig bereiterklärt, erstmals öffentlich Fragen zu beantworten. Am Ende waren es anderthalb Stunden. Dabei äußerten sich vor allem Bürger - aber auch Ratsleute - bisweilen kritisch. Warum die Gehrenbreite nicht mehr als Alternative gehandelt werde, wollte zunächst Ralph Tegtmeier (SPD) wissen. Dies sei die Entscheidung des Nutzers gewesen, betonte der Projektleiter und nannte vorrangig zwei Gründe: Zum einen die Zufahrt durch bewohntes Gebiet und zum anderen die Kreuzungssituationen. Ein Bürger fragte nach dem Stand der Planung. Diese sei "weit genug fortgeschritten, um abschätzen zu können, dass wir in der Realisierung keine Schwierigkeiten bekommen werden", zeigte sich Müller optimistisch. Mit der Straßenverkehrsbehörde sei die Situation bereits soweit abgestimmt, dass sie umsetzbar wäre. Zudem liefen Bodengrunduntersuchungen und verschiedene Gutachten. Feststehe, dass Lastwagen die einzigen Geräuschemissionen verursachen würden -"das werden in zwei Jahren aber Elektro-Lkw sein". Und auch für seltene Pflanzen oder Tiere, sogenannte Schutzgüter, müsse ein Ausgleich geschaffen werden. Es gebe keine Hinweise, dass dies nicht möglich sei. Der Metawerk-Vorstand betonte: "Wir sehen uns nach wie vor in der Lage, im Herbst diesen Jahres die Bauantragsunterlagen fertig zu haben." Später konkretisierte er: "Ein Datum im Oktober." Anders sieht es Nenndorfs Bauamtsleiterin Annette Stang. Sie machte deutlich, dass sie die Meinung nicht teile, "dass die Pläne einen Stand haben, dass man in die Bauleitplanung einsteigen kann". Bislang fehle die Projektplanung, die die Verwaltung aber demnächst bekommen soll. Sie versicherte, dass das Verfahren absolut ordnungsgemäß durchgeführt werde. Die Gutachter habe sie selbst mit Bedacht ausgewählt. Und, betonte Stang: "Es gibt kein Gutachten, das wir nicht brauchen." Mehr zum Thema lesen Sie im Innenteil. Foto: jl
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VW-Werk: Im Herbst sollen alle Unterlagen fertig sein
Projektentwickler überrascht Ausschuss und stellt sich Fragen / Auch Kritik
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