1. Was sich die Kurstadt alles vorgenommen hat

    Vor Verwaltung liegt ein stattlicher Maßnahmenkatalog / Bald Spatenstich in Riepen / Verkehrskonzept umsetzen

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    BAD NENNDORF (jl). Von der Erweiterung des Jugendparks über das Straßensanierungsprogramm bis hin zur Zusammenarbeit mit der KurT im Veranstaltungsbereich: Allein wenn es um städtische Projekte geht, kommt bei den Mitarbeitern im hiesigen Rathaus keinesfalls Langeweile auf. Ein Überblick. Erweiterung Jugendpark Vermarktung von Baugrundstücken in Riepen Umsetzung des Verkehrskonzeptes Landesgartenschau 2026 in Bad Nenndorf? Straßensanierungen im Stadtgebiet Enge Zusammenarbeit mit der KurT Gute Nachrichten für den Jugendpark: Die Stadt hat es nach mehreren Anläufen in ein Förderprogramm geschafft. Sie erhält jetzt Leader-Mittel von 100 000 Euro. Zusammen mit der halben Millionen Euro, die die Politik freigegeben hat, kann eine Erweiterung der Skateanlage für 600 000 Euro in die Realisierung gehen. Geplant sind ein Pumptrack und Streetballfeld. "Die Stadt Bad Nenndorf steht dazu, auf großer Fläche etwas für die Jugend in der Kurstadt und Umgebung anzubieten", bekräftigt Verwaltungschef Mike Schmidt die Entscheidung. 8 000 Quadratmeter stehen zwischen Hallenbad und Feuerwehr zur Verfügung. Wie diese bespielt werden sollen, stellen die Planer von DSGN Concept im kommenden Jugend-, Sozial-, Kultur- und Sportausschuss am Mittwoch, 2. September, vor. Im "Lehnshof" in Riepen startet demnächst die Erschließung des Baugebiets - der symbolische Spatenstich ist für Anfang September geplant. Bald darauf kann die Stadt in die Vermarktung einsteigen, ab kommendem Jahr soll Baureife bestehen. "Wir freuen uns seit Jahren wieder kommunales Bauland anbieten zu können", so Schmidt. Zuletzt hatte die Verwaltung 2015/16 eigene Grundstücke in der Feldstraße in Waltringhausen verkauft. Einzig über den Verkaufspreis müsse noch einmal in der nächsten Ratssitzung gesprochen werden. Bisher sind 109 Euro pro Quadratmeter angesetzt. Allerdings sind die Erschließungskosten gestiegen, daher der Diskussionsbedarf. Städtisches Wohnraumkonzept Verzögert wegen Corona hat sich das Wohnraumkonzept, das die Stadt Bad Nenndorf noch einmal separat beim Büro von Luckwald in Auftrag gegeben hat. Es sollen noch einmal alle infrage kommenden Möglichkeiten zur Flächenentwicklung in der Kurstadt betrachtet und überprüft werden -"auch die Innenstadtverdichtung", wie Schmidt betont. Dies wird aber voraussichtlich erst Ende dieses Jahres abgeschlossen sein. "Da nehmen wir uns die Zeit, die wir brauchen, um ein gutes Gesamtkonzept für die Wohnraumentwicklung beschließen zu können." Ein Treffen mit Vertretern der hiesigen Banken sowie der Interessengemeinschaft Hohefeld und der Bürgerinitiative "L(i)ebenswertes Bad Nenndorf" war ursprünglich im März geplant, musste dann aber wegen der Pandemie verschoben werden. So wurden erst Ende Juni alle Informationen zusammengetragen und dem externen Planer übergeben. Mit Ergebnissen im öffentlich tagenden Bauausschuss ist erst im neuen Jahr zu rechnen. Um den Zeitplan bei der Umsetzung des Verkehrskonzeptes bis Ende des Jahres einzuhalten, hat sich die Verwaltung Hilfe geholt. Der ursprüngliche Anspruch war es aus dem Haus heraus, die Innenstadt zu untersuchen, um nicht nur die erarbeiteten Maßnahmen umzusetzen, sondern auch den Schilderwald aufzuräumen. In letzter Zeit seien jedoch noch zu viele andere Aufgaben aufgelaufen. Deswegen soll sich jetzt das Büro Zacharias, das bereits das Konzept erarbeitet hatte, darum kümmern. Schmidt rechnet mit Ergebnissen, die die Verwaltung direkt verkehrsbehördlich anordnen und der Bauhof umsetzen kann. Noch einmal zur Erinnerung: Unter anderem sollen Einbahnstraßen in entgegengesetzter Fahrtrichtung für Radfahrer freigegeben und Schulen sowie Kitas, wenn noch nicht geschehen, mit Tempo 30 besonders gesichert werden. Aber auch in der Kurhausstraße und Am Thermalbad sollen Autos künftig nicht schneller als 30 Stundenkilometer fahren. Zudem werden sämtliche Ortseinfahrten mit Verbotsschildern für Lastwagen schwerer als 7,5 Tonnen (Anlieger frei) aufgestellt. "Wir wollen verhindern, dass der Schwerlastverkehr bei Stausituationen auf der A2 den Weg durch die Kurstadt nutzt", erklärt Schmidt. Ob eine Landesgartenschau in der Kurstadt überhaupt durchführbar wäre, soll jetzt herausgefunden werden. Die Politik gab im jüngsten Verwaltungsausschuss ihre Zustimmung für die Machbarkeitsanalyse - obgleich sich die Kosten dafür verdreifacht haben. Statt der ursprünglich angenommenen 30 000 werden nun 90 000 Euro für die Studie fällig. Sechs Monate dauert sie, sodass bis zum kommenden Frühjahr eine Empfehlung vorliegen müsste. Auch straßentechnisch hat sich die Kurstadt einiges vorgenommen - als erstes den Vollausbau der Straße am Friedhof. Schmidt geht davon aus, dass noch im September die Ergebnisse der Ausschreibung vorliegen. Diese Maßnahme fällt in die städtebauliche Sanierung, die zu zwei Drittel gefördert wird. Weil mit deren Beginn im Jahr 2006 nur noch Straßen im Sanierungsgebiet angefasst worden waren, fiel vor zwei Jahren der Beschluss auch in anderen Bereichen wieder tätig zu werden. Nach der Rotrehre sind jetzt die Rudolf-Albrecht-Straße und die Lehnhast an der Reihe. Beide befinden sich in der Planungsphase für einen Vollausbau. Sobald die Vorentwürfe stehen, womit erst im neuen Jahr zu rechnen ist, wird es eine Anliegerversammlung geben, um die Betroffenen "zu hundert Prozent" mitzunehmen, wie Schmidt verspricht. Hintergrund ist, dass bei einem Vollausbau die Anrainer über die in Bad Nenndorf geltende Straßenausbaubeitragssatzung zur Kasse gebeten werden. In den nächsten Jahren sollen der obere Teil der Bahnhofstraße, die Lindenallee, der Deisterweg und Steigerweg folgen. Aber auch in die kulturellen Veranstaltungen ist die Verwaltung mitunter stark eingebunden, vieles läuft in Zusammenarbeit. Ein Beispiel: Dass der Weihnachtsmarkt wegen Corona wie in bisheriger Form nicht stattfinden kann, steht außer Frage. Daher laufen Schmidt zufolge derzeit Gespräche mit KurT-Geschäftsführer Benjamin Lotz, inwiefern sich ein Alternativkonzept auf die Beine stellen lässt. Auch die Kampagne "Ich kauf' in Bad Nenndorf" ist ein Projekt, an dem die Stadt gemeinsam mit der KurT gewirkt hat. Foto: jl

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