1. Nur noch in eine Richtung im Logistikpark Lauenau?

    Anlieger beklagen Gefahrenpotenzial durch Lastzüge

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    LAUENAU (al). Die Verkehrsführung im Lauenauer Logistikpark muss vor Veränderungen stehen. Das verlangen die hier niedergelassenen Firmen. Vor allem die Situation in der Magirusstraße ist prekär, weil sich hier Fahrzeuge begegnen dürfen. Dabei schneiden die 40-Tonner-Sattelzüge zwangsläufig die Kurven: Die Radien an den Einmündungen sind zu eng. Als jetzt Gemeindedirektor Sven Janisch zu einem Ortstermin gebeten wurde, dauerte es nicht lange, dass ein Pkw-Fahrer hupend vor einer drohenden Karambolage mit einem entgegenkommenden Lastzug warnte. Solche Situationen gebe es ständig, erklärte Jürgen Schröder (Casala). Zeitweilig rollten Fahrzeuge im Minutentakt an der diskutierenden Personengruppe vorbei. "Dabei haben wir jetzt noch Corona-Folgen und Schulferien", merkte Automatisierungs-Experte Frank Siveke an. Manfred Steffen (Bowling-Center) zeigte sich besorgt, wenn demnächst die geplante Erweiterung der Tankstelle M 1 umgesetzt wird: "Dann haben wir hier noch mehr Besucher von der Autobahn." Schröder sieht vor allem die vier Einmündungen von Hanomag- und Magirusstraße als besondere Gefahrenpunkte, auch weil Trucker nicht bedenken, dass hier "Rechts vor Links" gelte. Zudem müsse aller abfließender Verkehr über Büssing- und Magirusstraße rauschen, weil ein Teil der Hanomagstraße schon lange als Einbahnregelung geführt wird, nachdem es dort immer wieder zu Problemen im Begegnungsverkehr kam. Den Aufhänger für ihre Bedenken sehen die Anlieger im Verkehrsgutachten, das für die geplante Xox-Ansiedlung erstellt worden ist. Danach werden nach dem Start des Snack-Herstellers im kommenden Jahr täglich weitere 230 Pkw- und Lkw-Bewegungen erwartet - jeweils ankommend und abfahrend. Deshalb bezweifeln sie die Ansicht der Experten, dass die hiesigen Straßen das Verkehrsaufkommen noch bis zum Jahr 2030 verkraften. "Die Grenze wird vorher erreicht", ist sich Schröder schon bei weiteren Expansionsplänen im Logistikpark sicher. Janisch teilte die Sorgen der Anwesenden. "Die Verkehrsführung muss aufgearbeitet werden", gab er zu. Als erste Maßnahme kündigte er eine komplette Einbahn-Regelung an. Das heißt: Wer zum Beispiel das Baucentrum Fremy, die Pkw-Waschanlage oder das Bowling-Center besuchen möchte, muss künftig einen weiten Bogen durch Hanomag- und Büssingstraße machen. Darüber hinaus soll Kontakt mit der Straßenverkehrsbehörde aufgenommen werden, um weitere Schritte umzusetzen. Einer davon könnte der Wegfall der Parkstreifen zugunsten breiterer Fahrbahnen sein. Denn die einst wohlgemeinten Seitenbereiche erfüllen nur selten den ihnen zugedachten Zweck. Nachts und an Wochenenden wurden sie von so vielen pausierenden Lastzügen missbraucht, dass bereits Betonpoller und Findlinge abgelegt werden mussten. "Schön sieht das nicht gerade aus", gab Janisch zu, auch weil nach Edeka und dem hier angesiedelten Frisch-Ei-Handel mit Xox bald ein weiteres Unternehmen der Lebensmittelbranche hier existiert: "Da wird schon Wert auf ein ordentliches Aussehen der Umgebung gelegt." Weil bauliche Veränderungen wegen Abstimmungen mit den zuständigen Verkehrsbehörden eines längeren Zeitraums bedürfen, will Lauenau nun sehr schnell die einschränkende Beschilderung vornehmen und den Wünschen der Anrainer entsprechen, mit großformatigen Tafeln auf die geänderte Verkehrsführung hinzuweisen. Bei einer erneuten Kontaktaufnahme mit dem Verkehrsplaner wird auch ein Vertreter aus dem Logistikpark dabei sein. Abschließend räumte Janisch ein, bei der Planung des Gewerbegebiets vor 20 Jahren nicht mit einem so massiven Lkw-Aufkommen gerechnet zu haben: Andererseits gaben auch die Anlieger zu, dass in einem Gewerbegebiet schon reger Verkehr fließen müsse: "Ruhig leben will hier Keiner", so Schröder, "aber eine gefahrlose Erreichbarkeit muss schon sein". Foto: al

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an