LAUENAU (jl). Viele Einwohner, die viele Fragen mitgebracht hatten: In der Sondersitzung des Betriebsausschusses im Sägewerk musste die Verwaltung im Zuge der Wasserknappheit in Lauenau gut drei Stunden lang Rede und Antwort stehen. Wegen der hohen Präsenz - einige Bürger mussten sogar an der Tür abgewiesen werden, weil es coronabedingt keine Plätze mehr gab - wurde eine weitere Einwohnerfragestunde zum Ende eingeräumt. Kritik gab es nicht nur zu den inhaltlichen Belangen, sondern auch an der fehlenden Technik in der großen Halle. Die Wortbeiträge ohne Mikrofon waren zum Teil nur schwer zu verstehen. Den Zuhörern ging es vor allem um Verantwortlichkeiten, manch einer sah gleich "menschliches Versagen" als Ursache dafür, dass der Hochbehälter leergelaufen war - das sei in den letzten 40 Jahren nicht passiert. Die Suche nach einem Schuldigen bremste Samtgemeindebürgermeister Georg Hudalla aus und verwies auf einen bunten "Strauß von Erklärungen". Viele seien wegen Corona diesen Sommer zu Hause geblieben (das belege ein um bis zu 25 Prozent erhöhter Wasserzulauf in der Kläranlage). In einer Zeit, in der ohnehin schon weniger Wasser aus der Quelle komme. Hauptursächlich seien aber die extremen Verbrauchssprünge gewesen. Erhöhte Stundenverbräuche von 40 bis 50 Kubikmeter seien "erst mal kein Drama", erklärte Hudalla, wenn es nachts keine Abnahme gebe und der Behälter wieder volllaufen könne. Jene Abnahme habe sich jedoch noch einmal verdoppelt, sodass die Regenerationszeit nicht ausgereicht habe und nur wenige Stunden geblieben seien, um zu reagieren. "Wir waren nicht in der Lage, es anders zu handhaben", sagte der Verwaltungschef. Der technische Leiter der Eigenbetriebe, Jürgen Rabe, sprach von einem Pro-Kopf-Verbrauch von 200 Litern mit einer besonders starken Abnahme am Nachmittag und Abend. Normalerweise liege dieser bei rund 120 bis 130 Litern am Tag. Aber, konstatierte Rabe: "Eine genaue Zuordnung der Verbräuche ist nicht möglich." Der kaufmännische Leiter Sven Janisch dankte allen Lauenauern für ihr sparsames Verbrauchsverhalten, das gemeinsam mit der Brauchwasserbereitstellung durch die Feuerwehr zur Entspannung der Lage beigetragen habe. Dass diese mit Lautsprecherdurchsagen durch die Straßen geschickt worden war, kritisierte ein Publikumsgast als "kriegsähnliche Situation", die durch die ganze Welt ging: "Damit haben Sie uns lächerlich gemacht!" Mit was sich die Zuhörer noch zu Wort meldeten und welche Lösungen geplant sind, lesen Sie im Innenteil. Foto: jl
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Nach Wasserknappheit gibts einen "Strauß von Erklärungen"
Betriebsausschuss tagt in Sondersitzung / Zuordnung Verbräuche nicht möglich
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