Versickerung statt Ableitung? Maßnahmen, um die Mehrbildung von Grundwasser zu fördern, forderte nicht nur Zuhörerin Heidi Ellersiek, sondern später auch Ratsherr Karsten Dohmeyer. Eine Thematik, die immer mehr an Bedeutung gewinne und noch intensiver verfolgt werden solle, versprach die Verwaltung. Regenrückhaltebecken mit Blick auf Versickerungsmöglichkeiten umzurüsten, wie von dem Grünen-Politiker gefordert, bezweifelten sowohl Verwaltung als auch Vertreter des Bad Nenndorfer "Geofirm"-Fachbüros für Hydrogeologie und Grundwasserhydraulik - zumal die Becken auch der Gemeindehoheit unterliegen. Zudem werde bereits bei der Planung eruiert, ob auch kombinierte Lösungen mit Versickerungsfläche möglich wären. Mithilfe des Büros soll die Sachlage dennoch einmal geklärt werden. Ausgleichsstandorte für Spitzenabnahmen sollen gesucht werden Zudem erneuerte Dohmeyer seinen Antrag von 2017, alle Quell- und Brunnenerschließungen südlich der A2 aufzuzeigen. Im Sinne nachhaltiger und zukunftsträchtiger Wasserversorgung sah Geologe Ralf Ronschke dies als weniger zielführend an, da erhebliche Auflagen dafür gelten. "Ihre Quellen sind hervorragend", sicherte er den Eigenbetrieben zu. Er schlug jedoch vor, in Ruhe und mit Fachperspektive zu planen, wo durch sogenannte Vertikalfilterbrunnen Ausgleichsstandorte für maximale Spitzenabnahmen neu erschlossen werden könnten. Denn Grundwasser sei genug vorhanden, es müsse nur zu Trinkwasserversorgungszwecken geeignet seien. Drauf zielte ein weiterer Antrag Dohmeyers ab. Das Gremium stimmte geschlossen dafür, mithilfe eines geologischen Gutachtens ergebnisoffen Machbarkeit und Kostenrahmen zu untersuchen. Im Zuge dessen soll auch geklärt werden, inwiefern der Mineralbad-Brunnen für eine "hilfsweise Versorgung" im Notfall, für den gegebenenfalls andere Richtwerte gelten, genutzt werden könnte. Daraufhin zog Dohmeyer die Forderung nach einem zusätzlichen Hochbehälter zurück.. Zudem trug Klaus-Werner Volker die Forderungen der SPD Lauenau und der Samtgemeindefraktion vor. Darin geht es unter anderem um eine Allgemeinverfügung zum sparsamen Umgang mit Trinkwasser, die Förderung von Zisternen auf Privatgrundstücken und den Wunsch, dass sich die Eigenbetriebe mit Blick auf die Quellerschließung des Wasserverbands Nordschaumburg in Meinsen um ein partnerschaftliches Wassermanagement kümmern. Zudem wurde aus den Reihen des Auditoriums - unter Applaus - gefordert, statt nach neuen Quellen zu suchen und "noch mehr Trinkwasser zu vergeuden", lieber zu forcieren, dass Brauchwasser für technische Einrichtungen im Logistikpark genutzt werde. Kritik am Informationsfluss Jürgen Wilkening (WGSR) sagte, er fühle sich als Ratsherr "sehr schlecht informiert" und pochte auf die Beantwortung seiner schriftlich gestellten Fragen. Hudalla konterte, dass zu keiner Zeit eine Information zurückgehalten und stets transparent verfahren worden sei. Janisch ergänzte, dass vieles aus datenschutzrechtlichen und sicherheitstechnischen Gründen nicht öffentlich kommuniziert werden dürfe, weshalb man sich noch mit Fraktionsvertretern an einen Tisch setzen wolle. Er bat um Zeit für die Aufarbeitung. Daniela Kastning warf der Verwaltung vor, den Samtgemeinderat, dessen Mitglied sie ist, zu spät informiert zu haben. Janisch, der diesen zuvor in der Hierarchie der Verantwortlichkeit mit aufgezählt hatte, räumte zwar ein: "Mag sein, dass wir nicht alles richtig gemacht haben." Er wies aber auch darauf hin, dass man im eigens errichteten Lageinformationszentrum keinen Zugriff auf den E-Mail-Verteiler gehabt habe und jeder auch selbst hätte vorbeischauen können, um sich zu informieren. Foto: jl
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"Ab nächstem Jahr wird es diese Situation nicht mehr geben"
Nach Wasserknappheit: Ausgleichsstandorte suchen LAUENAU (jl). Wasserknappheit – ob es das Szenario jetzt öfter geben wird, wollte ein Zuhörer in der jüngsten Sondersitzung des Betriebsausschusses wissen. Nein, sagte Verwaltungschef Georg Hudalla, der davon ausgeht planbare Spitzenlasten künftig abdecken zu können: "Ab nächstem Jahr wird es diese Situation nicht mehr geben." Er verwies auf die Quelle bei Blumenhagen, die gerade ertüchtigt werde. Derzeit laufe die Genehmigungsphase. Parallel bereitet der benachbarte Wasserverband Nordschaumburg als Kooperationspartner die Wasserförderung auf dem Gelände der ehemaligen Fischzucht in Meinsen vor. In beiden Fällen soll der Start im Sommer 2021 sein.
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