1. Hotelbranche brechen die Einnahmen weg

    DeHoGa-Kreisverband Schaumburg fordert Weiterführung der finanziellen Hilfen / Bis zu 70 Prozent weniger Gäste

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    LANDKREIS (mk). Die Hotellerie und Gastronomie in Niedersachsen kämpfen ums Überlegen - das wird aus einem Statement des DeHoGa-Verbandes Niedersachsen deutlich. Dieser hatte eine Mitgliederbefragung durchgeführt, mit dem Ergebnis, dass mehr als 65 Prozent sich in ihrer Existenz gefährdet sehen. Um eine Pleitewelle zu verhindern, fordert DeHoGa-Präsident Detlef Schröder eine Verlängerung der Kurzarbeitergeld-Regelung, die Entfristung der Mehrwertsteuersenkung mit Einbeziehung der Getränke, eine Verlängerung der Überbrückungshilfen sowie eine gesetzliche Regelung zur Corona-bedingten Pachtminderung. Denn eine Atempause ist nicht in Sicht. Hohe Einbußen Umsatzverluste von mindestens 58 Prozent, damit rechnet die Branche bezogen auf das Gesamtjahr. In den klassischen Urlaubsregionen Deutschlands schöpfen Hotelbetreiber wieder ein wenig Zuversicht, gerade die Sommerferien haben ihnen volle Häuser beschert. In den Städten und in den ländlichen Gemeinden sieht die Lage eher katastrophal aus. Touristen kommen nur wenige und auch die Geschäftsreisenden fehlen. Messen, Kongresse und Tagungen finden nicht statt, zahlreiche Freizeiteinrichtungen haben teilweise oder ganz geschlossen. Der Vorbuchungsstand in der Hotellerie liegt deutlich unter dem Vorjahr. Im August liegen die Reservierungen 45,2 Prozent, im September 48,9 Prozent und im Oktober 52,1 Prozent unter den Vorjahreswerten. Wie die DeHoGa mitteilt haben 79 Prozent der Betriebe Kurzarbeit beantragt, 33 Prozent mussten Personal entlassen. Zudem gaben im Rahmen der Befragung 71 Prozent an, dass die von Bund und Land angebotenen Finanzhilfen und Kreditprogramme nicht ausreichen, um die Krise zu bewältigen. Soforthilfe Für kleinere und mittlere Unternehmen wurde das Corona-Soforthilfeprogramm des Bundes aufgelegt. Seit dem 8. Juli können Anträge über das zentrale Portal des Bundeswirtschaftsministeriums gestellt werden. Insgesamt hat der Bund haushaltswirksame Mittel in Höhe von 353,3 Mrd. Euro und Garantien in Höhe von 819,7 Mrd. Euro zur Verfügung gestellt. 50 Mrd. Euro sind allein für kleine Unternehmen, Selbstständige und Freiberufler vorgesehen. Auch das Land Niedersachsen unterstützt die heimische Wirtschaft. Hinzukommen steuerliche Hilfsmaßnahmen wie zum Beispiel Stundungen oder die Rückerstattung von Steuervorauszahlungen. Mit Erleichterungen beim Kurzarbeitergeld wird den Betrieben ebenfalls unter die Arme gegriffen. 70 Prozent weniger "Es ist sehr, sehr schwer", fasst Klaus Pittack sen., 1. Vorsitzender des DeHoGa-Kreisverband Schaumburg, die aktuelle Lage zusammen. Touristen seien willkommen, Tagungen könnten durchgeführt werden, Gruppenreisen seien erlaubt, doch die Holtels bleiben leer. "Unser Problem ist, dass in den Köpfen die Angst ist." Laut Pittack würden sich Gruppen von 40 Personen anmelden, dann aber nur mit zehn Personen anreisen. Viele Kollegen würden zurzeit ihre Reserven verbrauchen. Hinzukomme, dass die touristischen Ausflugsziele eingeschränkt, mit Auflagen oder auch gar nicht geöffnet sind - Messen finden gar keine statt. Um bis zu 70 Prozent sind die Gästezahlen laut Pittack in Schaumburg eingebrochen. Er unterstützt die Forderung des DeHoGa-Niedersachsen nach längerer, finanzieller Unterstützung: "Das würde viele retten." Etwas Positives hat er dann doch zu vermelden: die Zahl der Mitglieder im Kreisverband ist leicht gestiegen, da viele Unternehmen sehen, dass sie durch den Verband gut vertreten werden. Foto: AdobeStock

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an