MESSENKAMP (al). Wo bis vor 90 Jahren Einwohner, die keinen eigenen Brunnen besaßen, eimerweise ihr Wasser holen konnten, ist dies neuerdings wieder möglich. Die Feuerwehr Messenkamp hat eine alte Schwengelpumpe aktiviert, unter der sich eine mächtige Zisterne befindet. Bürgermeister Frank Witte war ganz angetan von der Idee der örtlichen Brandbekämpfer: "Ein guter Beitrag, Trinkwasser zu sparen." Die aktuelle Wassernot im benachbarten Lauenau hatte Ortsbrandmeister Michael König auf die Idee gebracht. Unter dem Pflaster in der Dorfmitte lagern seit eh und je rund 75.000 Liter des nassen Elements. Sie dienen im Brandfall als Löschwasser; schnell zugänglich über einen Schacht, in den nur ein Saugrohr gehängt werden muss. Erst im vergangenen Jahr hatten die Helfer das riesige Bassin mit seinen drei Gewölben und einer Deckenhöhe von 1,90 Meter, das von einer unterirdischen Quelle gespeist wird, entschlammt. Nun setzten sie die defekte Schwengelpumpe wieder in Gang und freuten sich, dass bald das erste Wasser in einen großen Behälter schwappte. Das können künftig auch alle Einwohner tun, die sich mit Brauchwasser bevorraten wollen. Sie müssen nur geeignete Behälter mitbringen. Das unterirdische Sammelbecken hat schon eine lange Geschichte. Mitte des 19. Jahrhunderts befand sich an gleicher Stelle noch ein großer Teich. Später wurde dieser wohl zugunsten einer Brunnenanlage geschlossen, die nach dem Verlegen eines öffentlichen Versorgungsnetzes bis heute als Zisterne der Feuerwehr dient. Ältere Einwohner erinnern sich, dass in Zeiten noch geringen Straßenverkehrs an dieser im Volksmund so bezeichneten Bauernstelle die dörflichen Feste abgehalten wurden.
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Wasser wie in alten Zeiten
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