1. Das Corona-Testzentrum des DRK nimmt seine Arbeit wieder auf

    Entlastung für Hausärzte und Gesundheitsamt / Zweite Infekt-Praxis geöffnet / Testzentrum Sonntag geöffnet

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    LANDKREIS (mk). Seit Montag ist das Testzentrum des DRK in Obernkirchen wieder geöffnet - allein am ersten Tag wurden hier 56 Testungen durchgeführt, wie Thomas Hoffmann, Vorstandsvorsitzender des DRK-Kreisverbandes Schaumburg, mitteilt. Angesichts der auch in Schaumburg wieder ansteigenden Infektionsrate war es notwendig, das Zentrum wieder zu öffnen. Das DRK führt hier zum einen Testungen für das Gesundheitsamt durch, zum anderen erhalten hier Reiserückkehrer ohne Symptome einen Termin. Der Landkreis Schaumburg verzeichnete am Freitag 27 akut mit Corona infizierte Personen - ein Anstieg um eins zum Vortag. Bis heute haben sich 219 Personen mit dem Coronavirus angesteckt, 185 gelten als geheilt. Und Hoffmann geht davon aus, dass sich diese Zahl weiter erhöhen wird. Das Testzentrum war erst im Juli geschlossen worden, weil es keinen Bedarf mehr gab. Die Kosten hierfür hatten die Krankenkassen übernommen. Doch diese sind nun aus der Finanzierung ausgestiegen und die Kassenärztliche Vereinigung als Betreiber der Zentren muss neue Wege gehen. In Schaumburg haben die Verantwortlichen nun eine eigene Lösung gefunden - gemeinsam mit Gesundheitsamt und Hausarztpraxen. Letztere hatten eine deutliche Überforderung signalisiert. "Die Hausärzte in Schaumburg stehen unter Volllast", so Hoffmann. Auch die Infekt-Praxis "Wittum und Eriksen" in Obernkirchen ist überlastet. "Die können das nicht mehr schaffen." Und das Gesundheitsamt ist umfassend mit der Kontaktverfolgung und der Überwachung von Quarantänemaßnahmen befasst. "Wir sind ein Notnagel", macht Hoffmann deutlich. Das DRK-Testzentrum setzt ganz auf elektroische Datenverarbeitung, "da gibt es keinen Papierkram". Online ist es mit einem Labor in Minden verbunden. Hier arbeiten 150 Mitarbeiter daran, die Tests so schnell wie möglich durchzuführen. Das DRK nutzt den QR-Code, so kommen die Ergebnisse ohne Verzögerung bei den Betroffenen an. Eine große Frage steht aktuell noch im Raum: Wie wird Niedersachsen in Bezug auf die Testung von Berufsgruppen entscheiden. In Nordrhein-Westfalen dürfen sich Lehrer und Erzieher alle zwei Wochen testen lassen - das belastet die Kapazitäten. Reiserückkehrer Wer aus einem Risikogebiet zurückkehrt muss sich testen lassen und in häusliche Isolation begeben. Es besteht eine unverzügliche Meldepflicht beim zuständigen Gesundheitsamt. Wer eine Aussteigekarte erhält und diese beim Beförderer abgibt muss dies nicht mehr tun. Der erste Test erfolgt am besten gleich am Flughafen oder einer anderen Teststation. Wer keine Symptome hat kann sich auch direkt an das DRK-Testzentrum wenden. Alle Personen mit Symptomen wenden sich an ihren Hausarzt. Das Ergebnis des Tests ist, egal ob positiv oder negativ, dem Gesundheitsamt zu melden. Dieses gibt dann weitere Anweisungen, entscheidet beispielsweise, ob ein zweiter Test durchgeführt werden muss. Wer sich nicht an die Vorgaben hält, kann mit einem Bußgeld bis zu 25.000 Euro belangt werden. Hoffmann rät davon ab, sich schon im Urlaubsland testen zu lassen, da die meisten dieser Tests nicht dem deutschen Standard entsprechen und nicht anerkannt werden. Auch alle anderen Reiserückkehrer dürfen innerhalb von 72 Stunden einen kostenlosen Test durchführen lassen und haben zudem ein Recht darauf, diesen nach fünf bis sieben Tagen zu wiederholen. Auch diese Tests können im Zentrum in Obernkirchen durchgeführt werden. Wichtig: Alle Reiserückkehrer müssen einen Reisenachweis erbringen - in Form einen Flugticktes oder einer Hotelrechnung etwa. Darüber hinaus ist es möglich, einen privaten Test im Zentrum durchführen zu lassen - dieser kostet 50 Euro. Infekt-Praxis Die Infekt-Praxis "Wittum und Eriksen" in Obernkirchen ist bereits überlastet, nun konnte mit der Praxis von Ulrich Melz in Stadthagen eine weitere eröffnet werden. Laut Hoffmann ist eine dritte Infekt-Praxis in Vorbereitung, um einem zu erwartenden Anstieg an Testnachfragen aufgrund des Ferienendes gerecht werden zu können. Die Infekt-Praxen sollen die Hausärzte entlasten, die aufgrund der Urlaubszeit weniger Kapazitäten haben. Die Hausärzte können im Bedarfsfall einen Anforderungsschein ausstellen und dann das DRK beauftragen, einen Termin in einer dieser Praxen zu vereinbaren. "Die Corona-Tests sollten in Wohnortnähe stattfinden", betont Hoffmann, daher seien die Infekt-Praxen so wichtig. Das Testzentrum Montag bis Freitag finden die Terminvereinbarungen zwischen 8 und 16 Uhr statt, am Nachmittag wird dann getestet. Wer keine Symptome hat kann sich unter 05724/97260-221 melden oder eine E-Mail an corona@drk-schaumburg.de schicken. Einmalig wird das Testzentrum zudem diesen Sonntag geöffnet sein, Termine können in der Zeit von 10 bis 15 Uhr vereinbart werden. Nur symptomfreie Personen können hier direkt einen Termin vereinbaren, alle anderen müssen zuerst den Hausarzt kontaktieren. Die Hotline des Gesundheitsamtes Schaumburg nimmt Meldungen, aber auch Fragen zur Verfahrensweise entgegen. Die Nummern der Hotline 05721 703 2591 und 703 2592 sind montags bis freitags von 9 bis 12 Uhr erreichbar. Anfragen oder Meldungen können auch per E-Mail an das Gesundheitsamt gesandt werden: gesundheitsamt@schaumburg.de. Foto: mk

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