1. Nach der Krise folgen Konsequenzen

    Betriebsausschuss berät weiteres Vorgehen / Bohrungen

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    SAMTGEMEINDE RODENBERG (al). Auch wenn das Krisenmanagement rund um die Wasserversorgung in Lauenau noch weiter gefordert ist, beginnen erste Beratungen, wie das Problem beseitigt werden könnte. Soeben ist der Betriebsausschuss des Samtgemeinderates zu einer öffentlichen Sitzung am 25. August eingeladen worden. Gleich nach dem Beginn der Wasserknappheit am vergangenen Wochenende war aus den Reihen des Rates die Frage nach Schuldigen und Versäumnissen gestellt worden. Mitglieder beklagten, von der Krise "erst aus der Zeitung erfahren" zu haben. Ein gemeinsamer Antrag von Grünen, FDP, CDU und Wählergemeinschaft forderte eine umgehende Beratung des Betriebsausschusses, weitere Bohrungen, den Bau eines zweiten Hochbehälters und die Umrüstung von Regenrückhalte- in Versickerungsbecken. Die Hektik der Politiker löste Kopfschütteln aus: "Erst müssen wir hier die Krise bewältigen, bevor wir mit der Ursachenforschung beginnen", hieß es bei den Verantwortlichen. Inzwischen hat der Rodenberger Ortsverband von Bündnis 909/Die Grünen seine Vorstellungen konkretisiert. In einem von Rosita Vollmer und Karsten Dohmeyer unterzeichneten Schreiben wird darauf verwiesen, dass sich in den Tiefen des Deister-Sünteltals ein mächtiger "Grundwassersleiter in Form einer Kiesschicht" befinde. Sie belegen dies mit Übersichten und Diagrammen. Allerdings gibt auch Dohmeyer zu, dass in Sachen Trinkwasserversorgung bereits seit Jahren beraten werde. Eine Folge davon ist eine neue Quellbohrung, die jedoch aus wasserrechtlichen Gründen erst in 2021 in Betrieb gehen kann. Sie werde nach Angaben von Betriebsleiter Sven Janisch stündlich wohl nur fünf Kubikmeter Wasser liefern. Dohmeyer rügt jedoch zugleich, dass auf Nachfragen immer nur mit beschwichtigenden Worten reagierr worden sei. Samtgemeindebürgermeister Georg Hudalla sieht in einem geforderten zweiten Hochbehälter nur wenig Sinn, auch weil Trinkwasser "nicht lagerfähig" sei. Er halte auch wenig davon, nun am Deister fieberhaft weiter zu forschen: "Hier ist doch alles aufgearbeitet." Viel mehr hofft er auf erfolgreiche Bohrungen im Hülseder Raum. Wie berichtet, hat der Wasserverband Nordschaumburg die ehemalige Fischzucht in Meinsen erworben und will dort ab 2022 die Grundwasserschichten nutzen. So lange dauert das Genehmigungsverfahren. Kurzfristig könnte sich auch eine Nutzung der Mineralquelle ergeben, die bislang nur das Lauenauer Freibad speist. Wasserproben sind bereits entnommen worden, deren Laborergebnisse allerdings erst in einigen Tagen zu erwarten sind. Auch der Anschluss an das öffentliche Leitungsnetz dürfte wenig problematisch sein, heißt es. Es komme nun auf die Ergiebigkeit an, ob sich der Aufwand lohnt. Foto: al

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