1. Gesundheitsämter sind vorbereitet

    Erste Tests von Reiserückkehrern durchgeführt / Kein Personalmangel / Fast 10.000 Tests in der Region Hannover

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    LANDKREIS (mk). In einigen Bundesländern gehen die Sommerferien bereits zu Ende, in anderen hat die Schule schon wieder begonnen. Die Sorge davor, dass Urlaubsrückkehrer wieder vermehrt das Corona-Virus verbreiten könnten, nimmt zu. Aus diesem Grund hat Gesundheitsminister Jens Spahn nun Pflichttests für Rückkehrer aus Risikogebieten angeordnet, dies gilt ab sofort. Einsatzreserve ist bereit Neue Strukturen Doch auch Reisende aus anderen Ländern sollten umsichtig sein. Die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen hat an elf Standorten ihre Testzentren wieder für diesen Personenkreis geöffnet. (Mehr dazu im nebenstehenden Artikel.) Am 30. Juli hat das Testzentrum am Hannover Airport seinen Betrieb aufgenommen, zuständig hierfür ist die Johanniter-Unfall-Hilfe aus dem Regionalverband Niedersachsen Mitte in Kooperation mit dem Gesundheitsamt Region Hannover. Schon in der ersten Nacht wurden rund 70 Rückkehrer, vornehmlich aus der Türkei, getestet. Das Gesundheitsamt rechnet mit bis zu 800 Passagieren täglich, die aus einem Corona-Risikogebiet heimkehren - meist aus der Türkei, Weißrussland und Serbien. Ob mit dem Flugzeug, dem Schiff, dem eigenen Pkw oder dem Reisebus - insbesondere Rückkehrer aus Risikogebieten müssen sich auf Pflichttests einstellen. Alle Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um die Rückkehr aus einem Risikogebiet oder aus einem anderen Urlaubsland gibt es auf der Homepage des Bundesgesundheitsministeriums. Im Landkreis Schaumburg wird sich für das Gesundheitsamt durch die Pflichttests nicht wirklich etwas ändern. Nur in Bezug auf die Kontrolle und Überwachung könnte Mehrarbeit auf die Behörde zukommen. Aktuell ist nach Auskunft des Landkreises keine erhöhte Testnachfrage bei Heimkehrern aus Nicht-Risikogebieten zu erkennen. Diese Tests werden in der Regel beim Hausarzt durchgeführt und nur im Falle eines positiven Ergebnisses an das Amt gemeldet. Negative Testergebnisse werden nicht erfasst, daher gibt es keine Zahl, wie viele Tests in Schaumburg bislang durchgeführt worden sind. In Bezug auf das Personal gibt es aktuell keine Engpässe, allerdings wurde viel Personal aus anderen Abteilungen, beispielsweise der Abteilung für Schuluntersuchungen, abgezogen. Das wird dort nun wieder benötigt. Aktuell sind die Infektionszahlen gering, eine Einsatzreserve steht bereit und im Notfall kann "schnell wieder hochgefahren" werden, wie Anja Gewald von der Pressestelle mitteilt. Das betrifft die Hotline, die Rechercheteams, den Verwaltungsapparat und den Krisenstab. Das Gesundheitsamt der Region Hannover hat bislang circa 9.962 Personen getestet, nun überwacht es die Pflichttests. Die Erfahrungen der letzten Monate wurden ausgewertet und spiegeln sich in einigen neuen Arbeitsbereichen des Gesundheitsamtes wider. Für einen Zeitraum von zunächst sechs Monaten richtet die Region Hannover ein zentrales Gesundheitsmanagement ein, welches eng mit anderen Bereichen zusammenarbeiten wird. Laut Tanja Schulz, Pressesprecherin der Region Hannover, habe die Pandemie gezeigt, dass über medizinische Fragen hinaus zahlreiche komplexe Abläufe erfasst werden müssen. Da müssen Infektionsketten nachverfolgt werden, Quarantäneverfügungen sind zu überprüfen, aber auch rechtliche Themen sowie diverse Anfragen der Bürgerinnen und Bürger oder von verschiedenen Einrichtungen gilt es zu bearbeiten. Ein Führungsteam aus den Bereichen Medizin, Recht, Statistik und Analyse wurde etabliert, um den Aufgaben noch besser und schneller gerecht werden zu können. Foto: AdobeStock

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