STADTHAGEN/LANDKREIS (bb). Für viel Unmut hatten die Erneuerungsarbeiten der Deutschen Bahn AG an den Fahrstühlen im Stadthäger Bahnhof geführt, in deren Folge für Menschen mit Behinderung der Zugang zu allen Gleisen nicht mehr möglich war. Die Bahn hat nach einer Reihe von Stellungnahmen aus Schaumburg nun einen Taxi-Shuttle-Service für mobilitätseingeschränkte Reisende eingerichtet, der für diese kostenfrei ist. Bürgermeister Oliver Theiß und die heimischen Bundestags-Abgeordneten informierten über die Lösung. Theiß berichtete im Gespräch mit dem SW, er habe sich sehr frühzeitig an die Bahn gewandt und die Problematik angemahnt. Über den SoVD-Stadthagen seien auch die Abgeordneten Maik Beermann (CDU) und Marja-Liisa Völlers (SPD) eingebunden worden, um für Abhilfe zu sorgen. "Toll, wenn man sieht, dass etwas zum Erfolg führt", so Theiß, der sich besonders über den kostenlosen Shuttle-Service erfreut zeigte. Seit Juni hatten Erneuerungsarbeiten an den beiden Fahrstühlen auf dem Stadthäger Bahnhofsgelände dazu geführt, dass Reisende mit Einschränkungen nicht mehr alle Gleise aus eigener Kraft erreichen konnten. Bereits für Menschen mit schwerem Gepäck, war der Zugang ohne Unterstützung deutlich erschwert. Zudem hatte die Bahn zunächst angegeben, dass sich die Erneuerungsarbeiten bis März 2021 hinziehen würden. Das hatte für viel Kritik unter Nutzern des Bahnhofs geführt. Eine Reihe von Politikern und Verbänden setzten sich für eine Verbesserung der Situation ein. Die Bahn präsentierte nun mit dem angelaufenen Shuttle-Service eine Abhilfe. Und erklärte, dass die Inbetriebnahme der erneuerten Fahrstühle im Dezember 2020, nicht im März 2021 erfolgen könne. Dies wird in einem Schreiben an Maik Beermann erläutert, mit dem eine Bahnvertreterin die Fragen des CDU-Abgeordneten beantwortet. Darin erklärt diese, dass die grundlegende Erneuerung der Aufzüge unumgänglich sei. Räumt allerdings ein, dass die Baumaßnahmen in Stadthagen nicht transparent kommuniziert worden seien. Die Bahn habe sich entschlossen, einen individuellen Taxi-Shuttle-Service "für mobilitätseingeschränkte Reisende, die die Treppenaufgänge und den Busverkehr zu den Bahnhöfen Bückeburg und Lindhorst nicht nutzen können", einzurichten. Dieses Angebot, das bei vergleichbaren Baumaßnahmen sonst nicht üblich sei, werde "aus eigenen Mitteln finanziert". Damit wolle sich die Bahn "gegenüber den Betroffenen nicht nur in Worten sondern auch in Taten für undurchsichtige Planung und versäumte Kommunikation entschuldigen". Der Service muss mit einem Tag Vorlauf über die Mobilitätszentrale (0180/6512512) der Bahn gebucht werden. Komme es zu keiner Verzögerung, sei ein Abschluss der Bauarbeiten bis Dezember und damit die Wiedereröffnung der Aufzüge zu erreichen, heißt es in dem Schreiben. "Ich freue mich hier über die unbürokratische Lösung und danke der Bahn für das Entgegenkommen und die Aufnahme der Idee aus der lokalen Politik und Behindertenvertretung", so Beermann in einer Pressemitteilung. Foto: bb
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Taxi-Shuttle für "Mobilitätseingeschränkte"
Abhilfe während Sperrung der Fahrstühle am Bahnhof / Bahn startet sofort Service mit einen Taxi-Shuttle
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