-Angedacht- Auszeit Für ihn kam die Auszeit sehr ungeplant. Er war unablässig unterwegs in seinem engagierten Handeln. An Unterbrechung hatte er nicht gedacht. Doch dann kam alles so plötzlich. Er steckte beruflich in einer schwierigen Situation. Dazu hatten auch sein geradliniges Auftreten und seine offenen Worte beigetragen. Scharfsinnig und mit göttlicher Inspiration beobachtete er das politische Tagesgeschehen. Es wurde immer offensichtlicher, dass die Entwicklungen nicht nur ihm, sondern auch vielen anderen Menschen schaden würden. Wie konnte er schweigen, wenn Vermögende auf der Lauer lagen, um Hab und Gut derer an sich zu bringen, die wirtschaftlich in die Knie gingen? Er erlebte, wie in wirtschaftlichen Notzeiten Ländereien und Häuser ihre Besitzer wechselten. Einige halfen in diesem Geschehen auch noch etwas nach, indem sie den Niedergang beschleunigten. Aber wie sollte er bei offensichtlichem Unrecht schweigen, zumal wenn er erlebte, wie Gottes Weisungen zum Schaden der Menschen abgewiesen wurden. Inzwischen war sein eigenes Leben bedroht. Er musste einfach raus. Sie wollten ihn mundtot machen. Er zog sich zurück. Aber was sollte ihm eine Auszeit bringen? Er floh in die Wüste an einen einsamen Ort. Dort haderte er mit seinem Leben und mit Gott. Seine Depression und Enttäuschung waren so groß, dass er keinen Ausweg mehr sah. Ihm fehlte die Perspektive für einen nächsten Schritt. So erzählt die Bibel vom Leben des Propheten Elia. Mitten in einer mehrjährigen Dürre, an der viele Menschen leiden und sterben, mahnte er Fürsorge, Gottvertrauen und Ehrlichkeit an. Das war unangenehm. In der Krise seines Volkes sah er eine Perspektive mit einem Neuanfang, aber den Erfolg seines Rates konnte er nicht garantieren. Elia zieht sich zurück, er nimmt eine Auszeit: 40 Tage. Dabei wird er von Gott überrascht, als er meinte, mit Gott abgeschlossen zu haben. Gott zeigt sich und versorgt ihn nicht nur mit Brot und Wasser, Gott erneuert seinen Lebensmut. Elias Auszeit war nicht als Jahresurlaub geplant. Aber er erlebte eine Erfrischung, wie manche sie vielleicht im Urlaub erfahren. Elia sollte zu seinem engagierten Auftreten stehen und er konnte wieder sehen, wofür sein aufrechtes Handeln gut gewesen ist. Dabei lernte er auch, seine eigenen Grenzen zu akzeptieren. Gott legte schützend seine Hand um ihn und ließ ihn aufatmen. Sein Herz wurde lebendig. So erlebte er in der Wüste eine Stille, die mehr zu ihm redete als Stimmen von Menschen, die hilflos nach Lösungen suchten. Auszeit! Das kann eine ungeplante Unterbrechung sein. Es braucht nicht das besondere Quartier oder Urlaubs-Resort. Es kann schon reichen, seine Sinne zu öffnen. Elia hörte Gottes tröstende und ermutigende Stimme: Steh auf und iss! Du hast einen langen Weg vor dir. Burkhard Peter Superintendent 31691 Seggebruch
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