1. Gelebte Gemeinschaft für Artenvielfalt

    Insektenschaugarten "Melissa" mit Naschecke, Bienenvolk und Informationstafeln / Denkanstöße für eigenen Garten

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    RINTELN (ste). "Melissa" ist der Name einer Nymphe aus der griechischen Mythologie, die dafür gesorgt haben soll, dass Göttervater Zeus, den seine Mutter in einer Höhle auf Kreta versteckt hatte, mit Honig genährt wurde. Zudem heißt die Honigbiene mit wissenschaftlichem Namen "Apis mellifera"; die Honigmacherin. "Melissa" heißt auch der Insektenschaugarten am Generationenpark hinter dem Seetorfriedhof, der jetzt durch die vier Hauptakteure des informativen Gartens eröffnet wurde. Klaus Koschnick als Vorsitzender des Imkervereins Rinteln freute sich, dass auf Initiative des Vereins der Natur- und Insektenschutz auf diese Art und Weise stärker in den Blick der Öffentlichkeit gerückt wurde. Anregungen dafür habe man sich unter anderem in Rehren A.R. geholt, wo ein Schaubienenkasten in einem öffentlichen Garten stand, der durch viele Aktionsteile immer wieder erweitert wurde. Vor mehr als zwei Jahren wurde dann das Gelände am Generationenpark als gut geeignet für einen Insektenschaugarten befunden und schnell kamen mit der NABU Ortsgruppe Rinteln, dem Obst- und Gartenbauverein Rinteln und dem Baubetriebshof der Stadt Rinteln weitere Akteure dazu, die das Projekt nach vorne brachten. Insbesondere die guten Kontakt des NABU zur "Bingo Umweltstiftung" waren von finanziellem Nutzen für das Projekt. Wichtig für die Realisierung war es auch, dass der ehemalige Rintelner Bürgermeister Karl-Heinz Buchholz Feuer und Flamme für derartige umweltbildenden Projekte war. Gemeinsam fuhr man in die Blumenstadt Mössingen und legte in der Stadt Blüh- und Schmetterlingswiesen an. Seither gibt es auch die beliebte "Rintelner Mischung" für Blühpflanzen. Dann ging alles Schlag auf Schlag. Es wurde ein "Naschgarten" angelegt, ein Kräuterbeet bepflanzt, ein Bienenvolk fand in der Mitte des Schaugartens ihren Platz und kann durch Glasscheiben bei seiner Arbeit beobachtet werden. Koschnick bekräftigte die Notwendigkeit, den Menschen den Schutz der Artenvielfalt näher zu bringen. Er erinnerte an das letzte Tüxen-Symposium, als der Vorsitzende der Tüxen-Gesellschaft konstatierte: "Wir löschen gerade die Festplatte der Natur!" Damit es nicht soweit kommt, will man sich in einer "...gelebten Gemeinschaft für Artenvielfalt" gegen einen weiteren Rückgang von Insektenarten wehren. Der Schaugarten, so Dr. Nick Büscher vom NABU Rinteln, sei ein guter Gedankenanstoß auch für die Gestaltung des eigenen heimischen Gartens. Unterstützung fand Dr. Büscher auch bei Klaus Ulrich Hartmann vom Baubetriebshof der Stadt. Der habe schon manche Diskussion mit Bürgerinnen und Bürgern führen müssen, weil ungemähte städtische Flächen nach Ansicht einiger "ungepflegt" wirken. Der Baubetriebshof will nun Kompromisse finden, gegebenenfalls nur Wege freimähen und neue Konzepte finden für die Akzeptanz von "Hier blüht euch was!" Entsprechende Hinweisschilder würden demnächst an vielen Orten aufgestellt, um zu zeigen, dass man bewusst Flächen für Insekten nur spärlich mäht. Im Insektenschaugarten selbst stehen viele erklärende Tafeln mit jeder Menge Informationen rund um die Insekten und insbesondere um Bienen.
Foto: ste

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