1. Kocak und Zuber bauen um

    Kaderumbruch bei Hannover 96

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    HANNOVER (bb). Nach der niederschmetternden Abstiegs-
saison lief es in der Serie 2019/2020 lange nicht viel besser für Hannover 96. Unter Trainer Kenan Kocak gelang es dann, das Team zu stabilisieren und das Schlimmste abzuwenden. Nun steht die Mannschaft vor einem tiefgreifenden Umbau. Die Zielsetzung bleibt die gleiche wie zuvor, 96 soll einen zweiten Anlauf zum Aufstieg unternehmen. Das Team, das versucht in die erste Liga zu klettern, wird sich jedoch deutlich vom bisherigen Kader unterscheiden. Kocak kündigte an, die Mannschaftszusammensetzung gründlich auf den Prüfstand zu stellen. Nachdem es ihm im Verbund mit Manager Gerhard Zuber gelungen ist, das Team in schwieriger Lage wieder in die Spur zu bringen, hat das Duo die Zügel bei 96 fest in der Hand. Clubchef Martin Kind setzt auf Trainer und Manager bei der Vorbereitung auf die neue Serie. Nach dem Start der Spielzeit zündete die Mannschaft unter Mirko Slomka nicht. 96 war den Abstiegsplätzen deutlich näher als dem angepeilten Wiederaufstieg. Kocak leitete einen Aufwärtstrend ein. Er etablierte eine stabile Achse. Timo Hübers wurde nach Verletzungspause rasch zur Stütze in der Abwehr, Waldemar Anton fand im defensiven Mittelfeld zu alter Stärke. Genki Haraguchi und Dominik Kaiser brachten Linie ins Spiel und kurbelten an. Marvin Ducksch, zwischenzeitlich nur Bankdrücker, entwickelte die Torjägerqualitäten, für die ihn 96 verpflichtet hatte. Linton Maina lieferte, wenn er fit war. Mit dem Sieg über Bochum zum Abschluss und dem letztlich erreichten Platz sechs gelang dem Kovac-Team ein versöhnlicher Abschluss. Das Team wird zur neuen Serie ein deutlich anderes Gesicht erhalten. Elf Profis wurden nach auslaufenden Verträgen oder Leihen offiziell verabschiedet, nämlich Matthias Ostrzolek, Sebastian Jung, Marlon Sündermann, Cedrik Teuchert, Marc Stendera, Sebastian Soto, Julian Korb, Jannes Horn, Hendrik Weydandt, Miiko Albornoz und John Guidetti. Bei manchem Akteur wird 96 noch die Möglichkeit eines Anschlussvertrages ausloten. Horn beispielsweise leistete nach einer Eingewöhnungsphase gute Arbeit als Außenverteidiger. 96 versuchte jedoch, die von Köln aufgerufene Ablösesumme für den bisherigen Leihspieler zu drücken. Im Gespräch sind Abgänge von Anton und Maina, für die es Interesse aus der ersten Liga gibt. Beide wären schmerzhafte Verluste, die selbst bei satten Ablösesummen kaum zu ersetzen wären. Kind deutete an, die Leistungsträger trotz finanzieller Zwänge halten zu wollen, wenn Kocak ihren Verbleib für unbedingt notwendig erachte. Von weiteren Spielern wie etwa Felipe strebt wiederum 96 die Trennung an. Kocak hat bewiesen, ein vorgefundenes Team zusammenzuführen und ins Rollen bringen zu können. Nun stehen er und Zuber vor der Aufgabe, eine schlagkräftige Mannschaft in kurzer Zeit und unter schwierigen Rahmenbedingungen neu zusammenzustellen.

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