RIEPEN/NENNDORF (jl). Die Samtgemeinde ist um einen Verein reicher, der Großes vorhat: Gegründet wurde der "Museum Bad Nenndorf e.V., Verein für Stadt- und Landgeschichte Bad Nenndorf und Umgebung". Das Ziel neben der Förderung der Heimat- und Brauchtumspflege: Ein Museum einrichten. Zudem hat der Verein in seiner Satzung verankert, die plattdeutsche Sprache und die Schaumburger Trachten zu pflegen sowie die Geschichte Bad Nenndorfs und des Umlands zu erforschen und darzustellen. Dazu sollen auch Exkursionen und Vorträge angeboten werden. Als Vorsitzenden wählten die 18 Gründungsmitglieder einstimmig Volker August, der im vergangenen Herbst gemeinsam mit Sophie Mensching, die sich bereits seit vielen Jahren für die Schaumburger Trachten engagiert, die Initiative ergriffen hatte. Das Duo sammelte beim Bauernmarkt Unterschriften für ein Heimatmuseum. Das Interesse war groß: Um die 160 Signaturen kamen zusammen. Im Vorstand wirkt Mensching jedoch nicht mit. Die Posten gingen an Lars Walther (Zweiter Vorsitzender), Stella Brandau (Schriftführerin) und Bürgermeisterin Marlies Matthias (Kassenwart). Wie Letztere in ihrem Grußwort berichtete, sei sie bereits im Rahmen der August-Stadtwette von Sophie Mensching auf einen Museum angesprochen worden.. Sie sei froh, dass es jetzt dazu komme. "Der Bedarf ist da, gerade bei vielen älteren Mitbürgern. Alle haben etwas beizusteuern", sagte die Bürgermeisterin. Eine wichtige Aufgabe schrieb Lu Seegers, Geschäftsführerin der Schaumburger Landschaft, den Heimatmuseen zu. Sie sagte: "Museen sind gerade in der heutigen Zeit von unschätzbarem Wert." Sie kreierten ein Gemeinschaftsgefühlt, lasse der Blick auf die Vergangenheit und Gegenwart doch zu, "dass man sich als Gemeinwesen reflektiert". "Jede Stadt, die etwas auf sich hält, hat auch ein Museum." Mit diesem Satz begrüßte Stadtdirektor Mike Schmidt, der ebenso wie Matthias zu den Gründungsmitgliedern gehört und die Unterstützung seitens Stadt und Samtgemeinde zusicherte, nicht nur die Versammlung. Mit diesen Worten hatte er nach eigenen Angaben seinerzeit auch Volker August in seinem Büro empfangen. Er half den Initiatoren bei der Suche nach Räumlichkeiten im Zentrum - bis dato allerdings erfolglos. Eine vorrübergehende Möglichkeit eröffnet sich laut August in Waltringhausen auf dem Hof Schweer. Dort könnte der Verein zeitnah loslegen. "Ich will in die Stadt rein, aber ich will auch anfangen", beschrieb August die Zwickmühle. Auf 400 Quadratmetern mit mehreren Sanitäranlagen sei nicht nur Platz für ein Museum, es könnten auch Versammlungen und Vorträge stattfinden. "Es gibt so viel Platz, dass wir viele Themen einzeln präsentieren können", schwärmte der frisch gewählte Vorsitzende. Der Verein müsse nur einen Antrag auf Umnutzung stellen. Bevor es soweit ist, soll es eine Prüfung des Brandschutzes und eine Besichtigung für die Mitglieder geben. Auf einer Versammlung soll dann die Entscheidung fallen. Zudem sollen verschiedene Stiftungen angeschrieben werden, um finanzielle Unterstützung einzuwerben. Foto: jl
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Bad Nenndorfer Museumsverein wird erfolgreich ins Leben gerufen
18 Gründungsmitglieder unterschreiben Satzung / Räumlichkeiten gesucht / Hof Schweer wird zur Zwischenlösung
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