1. Wie sieht eigentlich die zukünftige Schullandschaft in der Stadt Rinteln aus?

    Dr. Anja Reinermann-Matatko stellt die Ergebnisse des Schulentwicklungsplans vor / Erhalt aller Grundschulstandorte

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    RINTELN (ste). Fünf Grundschulstandorte gibt es in der Stadt Rinteln mit der GS Rinteln-Nord, der GS Rinteln-Süd, der GS "Unter der Schaumburg" in Deckbergen, den Grundschulstandorten in Exten und in Krankenhagen. Dr. Anja Reinermann-Matatko von der SEP-Beratung aus Bonn stellte jetzt den von ihr und ihrem Team erarbeiteten "Schulentwicklungsplan" für Rinteln vor. Wie beim Feuerwehrentwicklungsplan auch war die politische Vorgabe: "Erhalt aller Grundschulstandorte"! Damit war von Beginn an jede Art von kreativer Lösung mit anderen oder zusammengelegten Schulstandorten ein Riegel vorgeschoben. Die Methodik zur Entwicklung des Plans stellte Dr. Reinermann-Matatko dem Schulausschuss gleich zu Beginn vor. So wurden Prognosen über die Bevölkerungsentwicklung bis 2035 aufgestellt. Dabei wurde ersichtlich, dass die prognostizierte Zahl der Grundschulkinder von derzeit etwa 220 auf unter 200 pro Jahrgang sinken wird und etwa gleich wird mit der Zahl der 0 - 6 jährigen Kinder und den 65 bis 100 jährigen Menschen in der Stadt. Für die einzelnen Schulstandorte heißt das bei Beibehaltung der jetzigen Einzugsgebiete, dass die Zahl der Schülerinnen und Schüler der GS Süd sinken werden, die der Grundschule "Unter der Schaumburg" dagegen nach einem Knick nach unten steigt. Mit sinkenden Schülerzahlen hat auch die GS Nord zu kämpfen und die GS in Exten, während die Zahlen nach den Prognosen in Krankenhagen steigen werden und in Möllenbeck konstant bleiben. Noch keine Berücksichtigung fanden die neuen Baugebiete an der Kurt-Schumacher-Straße. Raumanalysen zeigen 
zum Teil Handlungsbedarf Ein wichtiger Teil der Arbeit von Frau Dr. Reinermann-Matatko war die Analyse der vorhandenen Räumlichkeiten in den einzelnen Grundschulstandorten und die Frage, wo es dort Handlungsbedarf gibt. Entscheidend dafür ist es auch, wieviel zügig die jeweilige Schule ist. Und da sah die Gutachterin derzeit am wenigsten Not für Veränderungen an den Standorten der Grundschulen Rinteln Nord und Süd. Sollten allerdings die Schülerzahlen überraschend anwachsen, wäre eine Anpassung der Schulbezirke überlegenswert. Möglichkeiten für eine Optimierung bei 3-Zügigkeit sah die Expertin in der Grundschule Süd. Für Krankenhagen und Exten sieht die Anpassung der vorhandenen Räumlichkeiten an die Anforderungen der Schülerinnen und Schüler schon komplizierter aus. In Exten sei die Anpassung des Schulgebäudes an die Anforderungen von acht Klassen, also einer Zweizügigkeit, nicht so leicht umsetzen und allein die Verlagerung der Schülerzahlen Richtung Krankenhagen löse das Problem nicht. Daher schlug Dr. Reinermann-Matatko vor, in beiden Schulen eine 1,5-Zügigkeit vorzuplanen. Krankenhagen müsste dazu ausgebaut werden und dann, so ihre Vorstellung, könnten Schüler aus den Ortsteilen Friedrichswald, Uchtdorf und Wennenkamp künftig nach Krankenhagen zur Schule gehen. Ihr Fazit: Eine Raumoptimierung in der Grundschule Süd, mögliche Anpassungen der Schulbezirke bei einem Anstieg der Schülerzahlen von der GS Süd Richtung GS Nord, der Erhalt des Grundschulstandorts Möllenbeck als Außenstelle der GS Süd, ein Ausbau der Schule in Krankenhagen und eine 1,5-Zügigkeit der Standorte Exten und Krankenhagen sowie ein perspektivischer Sanierungsbedarf an der Grundschule "Unter der Schaumburg" sichern die Unterrichtsversorgung der Rintelner Schülerinnen und Schüler. Politisch wird das Ergebnis des Schulentwicklungsplans noch für Diskussionsstoff sorgen, denn bereits im Schulausschuss wurde deutlich, dass die Ortsbürgermeister sich mit starken Ellenbogen für die Beibehaltung der jetzigen Schulbezirke einsetzen werden und das wurde auch schon beim geänderten Beschlussvorschlag klar, denn der Ausschuss nahm den Plan nur "...zur Kenntnis", und nicht, wie von der Verwaltung vorgeschlagen "...zustimmend zur Kenntnis"!
Foto: ste

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