1. Ein Neuanfang für den "OKI-Bus"

    Zwei Angebote zur Auswahl / Bedarfsbusangebot von Rottmann & Spannuth gewählt

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    OBERNKIRCHEN (nh). Der Entscheidung über die Zukunft des OKI-Busses sei "eine lange Diskussion vorausgegangenen", so Stadtratsvorsitzender Wilhelm Mevert in der jüngsten Sitzung des Obernkirchener Stadtrats. In der vorangegangenen Sitzung des Bürger- und Bildungsausschusses (BUB) hätten zwei potentielle Anbieter ihre Konzepte für eine Neuauflage des Bedarfsbusses vorgelegt. Wichtig sei allen Ratsmitgliedern, dass weiterhin ein von Haustür zu Haustür Bedarfsbus-Angebot für Senioren und Personen mit eingeschränkter Mobilität vorbehalten werden sollte, zugleich aber die Busse auch nicht mehr so häufig "Leer-fahren" würden. Rahmenbedingungen 
festgelegt Im vorausgegangenen Verwaltungsausschuss Ende Juni wurden die Rahmenbedingungen für das neue Bedarfsverkehrssystem festgelegt: der Vertragsabschluss erfolge für eineinhalb Jahre mit Evaluation nach spätestens einem Jahr. Das Angebot soll werktags von 7 bis 19 Uhr sowie samstags von 8 bis 18 Uhr verfügt bar sein. Die Beförderungsleistungen würden sich erst einmal innerstädtisch sowie auf Fahrten zu Fachärzten in Nachbargemeinden und zu den Bahnhöfen Bückeburg und Kirchhorsten konzentrieren. Ein Übergangsverkehr durch den OKI mit eventuell verringertem Fahrangebot solle aufrecht erhalten werden. Die Eigenmittel der Stadt hierfür sollten auf monatlich 2000 Euro gedeckelt werden, hinzu komme ein regelmäßiges Controlling zur Inanspruchnahme des Systems. Zwei Angebote Der Anrufbus Niedernwöhren und die Firma Rottmann & Spannuth stellten ihre jeweiligen Konzepte vor, die sich in den Ausgestaltungen doch unterschieden. So würde der Anrufbus Niedernwöhren keine Wochenende bedienen und auf ehrenamtliche Fahrer setzen. Rottmann & Spannuth könnte das Angebot wiederum auf das Wochenende ausdehnen und wurde es in Kooperation mit Taxiunternehmen betreiben. Bei Anruf würde zunächst geprüft werden, ob nicht eine entsprechende ÖPVN-Verbindung existiere und genutzt werden könnte, um diesen nicht unnötig zu schwächen. Bei beiden Angeboten würde eine Fahrt rund fünf Euro pro Fahrt, die Stadt würde hier entweder einen festen monatlichen Zuschuss zahlen (Anrufbus) oder aber die Differenz zum Taxipreis übernehmen (Rottmann & Spannuth). Rottmann & Spannuth 
favorisiert "Wir erhoffen einen behutsamen Übergang vom Oki-Bus zum neuen System und dass dieses auf eine breite Zustimmung stoßen wird und dementsprechend oft genutzt wird", so Bürgermeister Oliver Schäfer. "Gerne würden wir das Projekt auch weiter OKI-Bus nennen wenn es möglich ist." Dabei solle das Angebot aber nicht bis in die späten Abendstunden hinein geplant werden, denn es solle kein "Partybus" für Nachtschwärmer werden. Präferiert wurden von der Versammlung und dem BUB das System der Firma Rottmann & Spannuth, da unter anderem die Bereitstellung ehrenamtlicher Fahrer entfalle, das Zeitfenster ansprechend wäre und die Organisation von der Firma übernommen würde. Zudem müsse sich nicht um den Fuhrpark und die Wartung gekümmert werden, das übernehme die Firma, merkte Kirsten Battaglia, SPD/WIR-Mehrheitsfraktion, an. "Wir erhoffen uns einen guten Re-Start für das neue System", so Battaglia. "Über drei Jahre hat die Stadt sehr Gutes gewollt und dabei dachten wir an viel mehr: Einkaufen, Besuche, Klinikum und vieles mehr", so Horst Sassenberg, CDU-Fraktion. Das alte Angebot sei aufgrund zu vieler Stopps und keine Abholung an der Haustüre nicht attraktiv genug gewesen, außerdem habe es auch zu viele Leerfahrten gegeben. "Aber wir haben dazugelernt, das hat uns annähernd 50.000 Euro im Jahr gekostet. Blickte man auf die Systeme in anderen Städten wie Stadthagen, sah man, dass hier nur 28.000 Euro pro Jahr ausgegeben wurden wurde ebenfalls klar: auch der Preis und die Kosten waren nicht gut durchdacht". Neues System ist attraktiver Das neue System sei wesentlich attraktiver und habe weniger Fehler, dennoch solle zeitnah kontrolliert werden, inwieweit das Angebot genutzt werde, um das Risiko im Blick zu behalten. "Es ist gut, dass wir uns hier weiterentwickeln. Aber wir wollen ein Angebot für die Gesamtbevölkerung, also auch Angestellte, Familien und Jugendliche und somit eine Alternative zum PKW und Fahrrad anbieten- Daher wäre es schön, wenn uns aus der Bevölkerung Wünsche mitgeteilt würden, um das Angebot auch weiter zu verbessern", sagt Thomas Stübke von den Grünen. Mit Rottmann gebe es einen Partner, der zudem auch digitale Angebote über eine App schaffen könnte. Dennoch wäre eine Preisstaffelung in Bezug auf die Fahrtstrecke sinnvoll, so Stübke weiter. Die Versammlung sprach sich anschließend einstimmig dafür aus, die Firma Rottmann & Spannuth mit der künftigen Durchführung beauftragt werde. 


Foto:nh

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