1. Stadt will den Viehmarkt deutlich umgestalten

    Chance auf hohen Förderanteil für barrierefreie Erneuerung des ZOB

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    STADTHAGEN (bb). Mit der Auftragsvergabe an ein Planungsbüro steigt die Stadt in die Erneuerung des Zentralen Omnibusbahnhofes (ZOB) am Stadthäger Viehmarkt ein. Dabei soll der Wartebereich auf eine umgestaltete, teils überdachte Mittelinsel verlagert werden, an welcher die Busse seitlich halten, um die Fahrgäste einsteigen zu lassen. Die genaue Steuerung des Verkehrsflusses bei der angedachten Form der Neugestaltung sei "sehr kompliziert" wie Bauamtsleiterin Mei-Ing Ruprecht in der gemeinsamen Sitzung von Planungs- und Bau- sowie Umweltausschuss hervorhob. Entsprechend sinnvoll sei es, hierfür ein Fachbüro zu beauftragen. Die Bauamtsleiterin stellte die Grobplanung für die Umgestaltung des ZOB vor. Eine Erneuerung müsste ohnehin dringend angepackt werden, die Bushäuschen am benachbarten Bach und der Uferhang weisen schwere Schäden auf. Eine solche Reparatur des Bestands würde rund 100.000 Euro kosten, sei allerdings nicht förderfähig, wie die Verwaltungsvorlage ausführt. Der ZOB sei gegenwärtig von Barrierefreiheit weit entfernt, der derzeitige Mittelbereich sei von Menschen mit Behinderung kaum zu erreichen. Werde ein Umbau hin zur Barrierefreiheit vorgenommen, sei eine Förderquote von 90 Prozent durch Zuschüsse von Bund und Land zu erreichen, wie Mei-Ing Ruprecht betonte. So biete sich hier die Chance zu einem Komplettumbau in einen zeitgemäßen Zustand mit einem relativ geringen Einsatz von Eigenmitteln. Anhand einer Skizze zur Grobplanung zeigte die Bauamtsleiterin die grundsätzlichen Überlegungen zur Umgestaltung auf. Die Bushäuschen entlang des Mühlenbaches sollen verschwinden. Stattdessen soll der Wartebereich auf den Einstiegsbereich in der Mittelinsel verlegt werden, der großflächig teilüberdacht auch zu einer höheren Aufenthaltsqualität führe. Die Busse würden diese neu zu gestaltende Mittelinsel in beide Richtungen umfahren und an deren Außenseiten halten. Und nicht mehr wie bisher an verschiedene Haltezonen in der Mitte des Platzes einfahren. Relativ unkompliziert wäre dann auch das Bachufer zu stabilisieren. Insgesamt bestehe die Chance, den Verkehrsfluss im gesamten Bereich Viehmarkt/Stadtturm zu verbessern. Der Straßenerneuerung rund um den Stadtturm würden nicht durch die erwähnten Programme gefördert, hier würde versucht andere Fördertöpfe anzuzapfen. Ohne eine solche Förderung würden dafür Kosten von rund 300.000 Euro anfallen. Durchaus knifflig sei die Verkehrsführung, hier sei es am Fachbüro, die Detailplanung auszutüfteln, so Mei-Ing Ruprecht. Schließlich müssen die Busse in gewisser Weise in den üblichen Verkehrsfluss schwenken, um mit ihren Türen auf der rechten Fahrzeugseite an der Mittelinsel halten zu können. Die Busunternehmen hätten sich für genau eine solche Lösung ausgesprochen. Die Sprecher der Fraktionen hoben die Chancen des Projektes hervor. Jürgen Burdorf (WIR) betonte, das Erreichen einer Barrierefreiheit mit 90-prozentiger Förderung sei "fantastisch". Entscheidend sei es jedoch, diesen Fördersatz wirklich zu erreichen. Rolf Rösemeier-Tietjen (SPD/Grüne/FDP) wies auf die weiteren Vorteile in Verbesserung von Stadtbild und Verkehrsfluss hin. Auch Heiko Tadge (CDU) hob die Chance auf den hohen Fördersatz hervor, den man sich nicht entgehen lassen dürfe. Die beiden Ausschüsse befürworteten einstimmig, 69.000 Euro für die Planungskosten bereitzustellen und den Förderantrag zu stellen. Weiterhin für die Haushaltsjahre 2022/23 Mittel in Höhe von 1,2 Millionen Euro für die Verwirklichung des Projektes einzustellen, die ja in hohem Anteil durch Fördermittel gedeckt würden. Foto: bb

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