1. Landwirten nach Start des Volksbegehrens ist nach Berichterstattung aufgekommen

    Ein Interview mit Anthony Lee von "Land schafft Verbindung" / Die Bevölkerung sieht die Landwirtschaft positiv

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    Dazu gehören steigende Pkw- und Lkw-Zahlen, steigender Luftverkehr, Flächenversiegelung landwirtschaftlicher Flächen mit Beton und mehr. Die Zahl der Öko-Betriebe ist in den letzten Jahren übrigens stark gestiegen. SW: Was machen die Landwirte falsch, dass sie im Fokus vieler Menschen ein derart schlechtes Bild abgeben? Anthony Lee: Das Image der Landwirtschaft ist nicht so schlecht, wie man denkt. Die mediale Berichterstattung erfasst häufig auch nur die negativen Aspekte. In der Bevölkerung ist die Wahrnehmung der Landwirtschaft - und vor allen Dingen des Berufes Landwirt - deutlich positiv. (Anm. d. Red.: Die Landwirte genießen mit 80,5 Prozent Vertrauen in der Bevölkerung erheblich mehr als beispielsweise Geistliche (61,3), Bürgermeister (54,9) oder Politiker (15,1)). SW: Wie kann man falsch angesetzte EU-Reize zum "schneller, höher, weiter" in der Landwirtschaft ohne Gesetzesänderungen korrigieren? Freiwilligkeit kennt ja bekanntlich im Portemonnaie ihre Grenzen. Anthony Lee: Die Frage ist, wo die EU Anreize für ein "schneller, höher, weiter" stellt. Die Landwirtschaft hat in den letzten Jahren einen großen Strukturwandel vollzogen, High-Tech ermöglicht es Landwirten, zeit- und ressourcensparend zu arbeiten. Die Züchtung von Pflanzen hat den Ertrag gesteigert. Der NABU verfolgt allerdings schon länger das Interesse, EU Gelder in andere Töpfe umzuschichten. Der NABU ist mit 5,2 Millionen Euro der achtgrößte Agrarsubventionsempfänger in Deutschland. Viele Landwirte setzen freiwillig auf ihren Feldern Projekte für mehr Artenschutz und Biodiversität um. SW: Pflanzenschutzintensive Monokulturen, Anbau für Biogasanlagen statt für Lebensmittel, Massentierhaltung, Böden, deren Mikroorganismen kurz vor dem Kollaps stehen, ein starker Artenrückgang auch bei Bienen, für die Bestäubung wichtig sind. Dreht die Landwirtschaftsindustrie sich selbst den Hahn zu? Anthony Lee: Monokulturen sind in Deutschland kein wirkliches Thema. Selbst der NABU (Sprecherin Iris Bartel in einem Artikel) sagt das. In der Fruchtfolge der Landwirtschaft gab es schon immer Früchte, die nicht für die Lebensmittelerzeugung verwendet wurden. Als es beispielsweise noch keine Traktoren gab, stand auch Hafer als "Kraftstoff" für die Ackerpferde in der Fruchtfolge. Heute ist es Raps oder Mais. SW: Was ist falsch an dem Satz: "Das Volksbegehren ist am Ende auch eine Kampagne gegen das Höfesterben?" Anthony Lee: Es ist nicht erkennbar, dass das Volksbegehren das "Höfesterben" aufhalten wird. Warum geben Betriebe überhaupt ihre Landwirtschaft auf? Der Einsatz moderner Technik, die dem Landwirt ein nachhaltiges und ökologisches Wirtschaften ermöglicht, kostet Geld. Immer höhere Auflagen zwingen die Betriebe zu Investitionen in Technik, Ställe und in Arbeit am Schreibtisch. Groß muss auch überhaupt nicht schlecht sein. Und noch etwas zum Thema Boden: Jeder Landwirt ist an einem fruchtbaren Boden interessiert mit einem hohen Anteil an Mikroorganismen, humusreich und gesund. Das ist die Grundlage für eine erfolgreiche Ernte. Humusanreicherung ist ein langjähriger Prozess, der zudem noch viel CO2 speichert und damit zum Klimaschutz beiträgt. Foto: ste

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