1. Die alte Wohnung löst erste Raumprobleme der Schule

    Rodenberger Gebäudekomplex erhält durch Umbau weiteres Klassenzimmer

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    RODENBERG (al). Einmal mehr hat sich der Schulausschuss der Samtgemeinde Rodenberg mit der räumlichen Enge der örtlichen Grundschule befasst. Weil die ebenfalls im Gebäudekomplex untergebrachte Förderschule "Am Deister" weiteren Platzbedarf angemeldet hat, soll die ehemalige Hausmeisterwohnung entsprechend umgebaut werden. Doch das reicht nicht. Weitere Pläne des Landkreises liegen vor. Rodenbergs Kommunalpolitiker denken sogar an einen Erweiterungsbau. Die Immobiliensituation ist ein wenig kompliziert. Denn die Samtgemeinde und der Landkreis teilen sich die Einrichtung seit dem Zuzug der besonders für geistig behinderte Kinder geschaffenen Fördereinrichtung, die früher in Bad Nenndorf ansässig war. Wachsender Raumbedarf durch deren steigende Schülerzahlen gingen stets zu Lasten der Grundschule - wie zuletzt der Auszug der Bücherei. Nun will der Landkreis noch in den nächsten Wochen die frühere Dienstwohnung entkernen und neu zuschneiden lassen. Das schafft ein 62 Quadratmeter großes Klassenzimmer für die Grundschule und weitere Flächen für die Förderkinder. Umbauten seien, so Rodenbergs Hauptamtsleiter Jörg Döpke, auch für Zugänge und die erst vor einigen Jahren entstandenen Toiletten erforderlich. Die Kreisverwaltung blickt außerdem auf den aufgeständerten Anbau mitten im Schulhof. Denn unter diesem befindet sich eine komplette Grundplatte die sich für Lehrerzimmer und Schulverwaltung nutzen ließe. Damit würden im Haupthaus zwei Unterrichts- und ein Gruppenraum möglich sein. Schulleiterin Sarah Schultz-Zapke begrüßte das Vorhaben, schlug aber vor, dort die Mensa unterzubringen und die Schulleitungsräume ins Obergeschoss zu verlegen. Das sah auch Döpke positiv. Den Ausschussmitgliedern gingen die Landkreis-Überlegungen indes nicht weit genug. Daniela Kastning (WGSR) befürchtete, dass sich auch in Zukunft die Förderschule zu Lasten des Grundschulbereichs ausdehnen könnte. Vorsitzender Uwe Märtens (SPD) schlug vor, sich bald mit einem Gesamtkonzept zu befassen. Döpke erklärte, dass der Landkreis bereits in 2021 den genannten Ausbau betreiben werde. Die bislang nicht bezifferten Kosten verteilen sich - wie bereits in der Vergangenheit üblich - etwa hälftig auf Kreis und Samtgemeinde. "Wir reden bald in jeder Sitzung über Rodenberger Raumprobleme", rügte Erhard Steege (Rodenberger Interessen). Er wollte wissen, ob nicht in Schulnähe sich Grundstücke kaufen lassen könnten, um einen Erweiterungsbau voranzutreiben. Dies gebe es "grundsätzlich", erwiderte Samtgemeindebürgermeister Georg Hudalla. Auch lägen bereits Gutachten über den jeweiligen Wert vor. Elisabeth Rautenberg-Röver (Grüne) verwies auf Pläne des Landes, bis 2025 eine Ganztagsbetreuung in Grundschulen einzuführen: "Daran müssen wir schon jetzt denken." Marlies Berndt-Büschen (FDP), die selbst früher Lehrerin in Rodenberg gewesen ist, nahm das aktuelle Landkreis-Vorhaben eher kopfschüttelnd zur Kenntnis: "Die erst vor fünf Jahren gebauten Toiletten vor der Hausmeisterwohnung werden jetzt schon wieder herausgerissen." Steege dachte gleich zweimal in der Sitzung sogar an einen kompletten Neubau, falls sich die Erweiterung nicht realisieren lasse. "Dann kann es aber nur noch zwei Schulstandorte in der Samtgemeinde geben", beschrieb er ein mögliches Ende für die Außenstelle Apelern und sorgte postwendend für Stirnrunzeln bei Börries von Hammerstein (CDU). Dass überhaupt ein Neubau-Gedanke aufgekommen ist, geht auf einen Antrag von Grünen und FDP zurück. Diesen begründete Sprecher Karsten Dohmeyer mit der anhaltend unbefriedigenden räumlichen Situation: Auch wenn jetzt Klassenzimmer geschaffen würden, fehle weiterhin Platz für Musik, Küche und Mensa. Außerdem würden bei weiterem Bedarf der Förderschule erneut "Rodenbergs Grundschüler hinten herunter fallen". Einstimmig beschloss der Ausschuss, den mittelfristigen Raumbedarf zu ermitteln und das aktuelle Ausbaupotenzial zu betreiben. Foto: al

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an