APELERN (jl). Das angedachte Baugebiet "Auf der Sandkuhle" im Norden Apelerns ist weiter vorangeschritten: Der Bebauungsplan steht. In der jüngsten Sitzung des zuständigen Fachausschusses wurde er zwar vorgestellt, aber noch nicht politisch beschlossen. Wie bereits vor zweieinhalb Jahren bekannt geworden ist, möchte die Gemeinde angrenzend an die bestehende Siedlung am nördlichen Ortsrand neben der Soldorfer Straße Bauland ausweisen. Der Vorentwurf, den Alina Dubbert vom Planungsbüro Reinold (Rinteln) präsentierte, sieht 31 Grundstücke mit einer Größe zwischen 600 und 700 Quadratmetern vor. Der bereits vorhandene landwirtschaftliche Weg soll zum Teil zur Erschließung mit einbezogen werden. Gutachterliche Ausführungen zum Artenschutz liegen bereits vor. Dabei geht es Dubbert zufolge insbesondere um die Feldlerche, für die wohl eine 10 bis 15 000 Quadratmeter große Kompensationsfläche gefunden werden muss. Geplant ist eine Ringerschließung mit Anschlüssen an das bestehende Verkehrssystem im südöstlichen und -westlichen Bereich. Die Straßen sollen sieben Meter breit sein. Dabei lässt der B-Plan laut Dubbert offen, den Straßenraum als Tempo 30 oder auch als Spielstraße auszuweisen. Thorsten Nörenberg (CDU) befürchtete, dass der Anschluss im Südwesten zu knapp bemessen sein könnte: "Die Straße ist eng und da dann noch mehr Verkehr, ich glaube nicht, dass das der Weg hergibt." Die Planerin geht davon aus, dass hauptsächlich die Zufahrt über die Soldorfer Straße genutzt wird. Im nordwestlichen Zipfel des Areals ist ein Regenrückhaltebecken vorgesehen. Wenn auch nicht vorgegeben, sei wegen der Grundstückszuschnitte vorrangig eine Ostwestausrichtung der Gebäude zu erwarten. Der Plan legt eine eingeschossige Bauweise mit einer Gebäudehöhe von maximal 9,50 Metern und einer Dachneigung zwischen 28 und 48 Grad fest. Die Wohneinheiten in den Gebäuden sind auf zwei begrenzt. Zu erwarten ist nach Angaben Dubberts eine Versiegelung von 45 Prozent, die in den Randbereichen etwas höher ausfallen kann. Dort sind die Parzellen etwas kleiner. Elisabeth Rautenberg-Röver (Grüne) vermisste eine, wie von ihr beantragt, klimafreundliche Ausrichtung und warb für Regenwasser bei der Bewässerung des Gartens und dem Befüllen von Pools. Von einer entsprechenden Festsetzung riet die Planerin ab. Höhere Auflagen wie etwa Zisternen auf den Grundstücken bedeuteten mehr finanziellen Aufwand, der das Interesse Bauwilliger schmälern könnte. Denkbar wäre noch explizit mit aufzunehmen, dass Steingärten nicht zulässig sind. Auch ein Spielplatz fehlte der Grünen-Politikerin. Zudem kritisierte sie die Anzahl der Parzellen ("Wir sind von 20 ausgegangen") und fand die Erschließung "nicht sehr originell". Dubbert betonte, dass noch nichts in Stein gemeißelt sei und alles angepasst werden könne. Ein Spielplatz sei gesetzlich jedoch nicht vorgeschrieben, da sich in der Nähe bereits einer befindet. Mit dem Erschließungsträger sei noch die Umsetzung der Begrünung zu klären. Die Pflanzflächen würden sich auch auf Privatgrundstücken befinden. Die Fraktionen wollten die Unterlagen noch einmal zur Beratung haben. Der Rat soll dann kurzfristig in seiner nächsten Sitzung das Go geben und das Verfahren der frühzeitigen öffentlichen Beteiligung anschieben. Foto: jl
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Im Norden Apelerns sollen 31 neue Grundstücke entstehen
Vorentwurf für neues Baugebiet / Kein Beschluss: Fraktionen wollen beraten
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