1. Wie die Integration einfach gelingen kann

    Trauriger Rekord bei Flüchtlingszahlen wird erwartet / Der Erwerb von Sprachkenntnissen wird als wichtig angesehen

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    LANDKREIS (ds). Jährlich ist am 20. Juni der Weltflüchtlingstag. An diesem Tag werden die neuen weltweiten Flüchtlingszahlen bekannt gegeben. Fast jedes Jahr ein neuer trauriger Rekord. Hinter jeder Zahl steht ein menschliches Schicksal. Wie das eines sudanesischen Mannes, der auf der Flucht vor der diktatorischen Armee seiner Heimat schließlich nach Osterwald gelangt ist. Hier hat er mittlerweile Fuß gefasst, durch seine eigene Motivation und mit Hilfe vieler engagierter Menschen in seinem Umfeld. An die Situation vor fünf Jahren erinnert sich Jürgen Kirchenbauer vom Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit noch gut: "Die Tierärztlichen Klinik Osterwald suchte einen engagierten Hausmeisterhelfer. Der Flüchtling aus dem Sudan konnte vor allem durch seine Zuverlässigkeit punkten, auch wenn seine Sprachkenntnisse zu diesem Zeitpunkt noch nicht sehr gut waren." Der Erwerb von Sprachkenntnissen ist und bleibt das A und O bei der langfristigen Integration von geflüchteten Menschen in den Arbeitsmarkt, weiß Helga Kappmeyer von der Agentur für Arbeit zu berichten. In ihrer Eigenschaft als Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt fungiert sie unter anderem als Ansprechpartnerin für geflüchtete Menschen. Dabei ist wichtig, dass zunächst geklärt wird, ob eine Person erwerbstätig sein darf. Bei entsprechenden Fragen steht Kappmeyer als Ansprechpartnerin zur Verfügung und stellt Kontakte zu den passenden Behörden her. Jürgen Kirchenbauer ist in erster Linie Ansprechpartner für die Arbeitgeber. Dabei gilt es, Stellen zu akquirieren und dann den passenden Mitarbeiter zufinden. Helferstellen sind für geflüchtete Menschen einer der ersten Schritte in den Arbeitsmarkt, dadurch können diese finanziell unabhängig werden und ihre Sprachkenntnisse weiter verbessern. Handwerk, Baubereich, Montagetätigkeiten, Reinigungsarbeiten, Landwirtschaft, Küche - viele geflüchtete Menschen zeigen sich nach Kirchenbauers Erfahrung flexibel und nutzen jede sich ihnen bietende Chance auf dem Arbeitsmarkt. Dafür fahren sie dann auch schon mal über Jahre kilometerweit bei Wind und Wetter mit dem Fahrrad zur Arbeit. Jürgen Kirchenbauer sagt: "Integration ist in der Regel kein Sprint, sondern ein Marathon. Um diesen durchzuhalten, ist auch eine gute Zusammenarbeit der Behörden wichtig. Ein kurzer Draht beispielsweise zur Ausländerbehörde des Landkreises funktioniert dabei sehr gut. Daneben sind vor allem die ehrenamtlichen Kümmerer das Fundament für eine nachhaltige Integration". Durch die ortsnahen Menschen im Ehrenamt haben die Geflüchteten einen Ansprechpartner, der beispielsweise im Kontakt mit Behörden Orientierung gibt. Mittlerweile ist der sudanesische Hausmeister fester Bestandteil des Teams der Tierärztlichen Klinik. Bei Beratungsbedarf steht Helga Kappmeyer von der Agentur für Arbeit unter 05151-909146 zur Verfügung. Der Arbeitgeberservice ist von Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr unter 0800-4555520 erreichbar.Foto: privat

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