1. Der Bedarf an den vier Tafel-Leistungen steigt Derzeit eingeschränkte Öffnungszeiten / Ein überwältigendes Engagement

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    OBERNKIRCHEN/LANDKREIS (nh). Derzeit vier DRK-Tafelstellen gibt es im Landkreis Schaumburg (Bad Nenndorf, Obernkirchen, Stadthagen und Rinteln). Kürzlich freute sich die Obernkirchener Geschäftsstelle über die weitere und erhöhte Zuwendung vom Lions Club Bad Eilsen-Weserbergland. Bei diesem Termin berichteten Tafel-Koordinatorin Heidi Niemeyer und Kreisgeschäftsführer Thomas Hoffmann über die derzeitige Situation der Tafel. Das ehrenamtliche Engagement der Bürger, vor allen Dingen während des Corona-Lockdown habe sie überwältigt. Doch gleichzeitig wurde der eh schon steigende Bedarf an Tafel-Leistungen durch die Krise nur noch verschärft. Eingeschränkter Betrieb Noch sind die Öffnungszeiten eingeschränkt, die unterschiedlichen aktuellen Zeiten sind an den jeweiligen Geschäftsstellen zu erfahren. Doch langsam kehrt wieder etwas Normalität ein, auch wenn vor allen Dingen die Ausgabe derzeit sehr anstrengend sei, berichtet Tafel-Koordinatorin Heidi Niemeyer. "Aktuell können die Kunden nur einmal die Woche kommen, dass wird auch erst einmal weiter beibehalten werden. Durch die Abstandsregelungen, Maskenpflicht und Hygienemaßnahmen gestaltet sich dass alles natürlich umständlicher. Und wir haben Corona-bedingt auch neue Kunden dazubekommen - Menschen die durch die Krise in Kurzarbeit sind oder aber gar ihren Job verloren haben". Überwältigendes Bürgerengagement Doch auch die Organisatoren selbst hatten so ihre Sorgen als sich die Krise weiter zuspitzte, Hamsterkäufe zunahmen und die Bestimmungen strenger wurden: "Es war wirklich katastrophal während Corona. Besonders bei der frischen Ware mit Obst und Gemüse blieben die Kisten leer. Da wurde es schon brenzlig und wir mussten die Öffnungszeiten reduzieren". Die Tafeln hätten dann einen Aufruf gestartet und "das schlug ein wie eine Bombe", erinnert sich Heidi Niemeyer. Aus den unterschiedlichsten Bereichen der Gesellschaft hätten die Menschen ihre Hilfe in Form von Spenden oder Arbeitskraft angeboten. "Privatleute haben ihre Schränke geplündert, Firmen haben gesammelt und fuhren damit einkaufen oder boten uns ihren Fuhrpark für den Transport und die Lieferung an. Ich habe heute noch Gänsehaut wenn ich daran denke", erzählt Niemeyer. Das sei auch bis heute so geblieben - mit vielen Ehrenamtlichen werde der neu-etablierte Bringdienst aufrechterhalten, unter anderem mit vielen Schülern und Studenten. In der Spitze wurden von allen vier Geschäftsstellen rund 200 Kunden beliefert. Das komme insbesondere den Rentnern zugute, damit diese als Risikogruppe nicht so oft raus müssen. "Doch jetzt wo sich die Lage etwas entschärft hat kommen manche auch gerne wieder zu uns. Sie wollen schließlich auch mal reden, sich treffen und kommunizieren. Besonders Rentner unterstützen Aktuell haben wir unter unseren Kunden 25 Rentner - das sind zehn mehr als noch vor einigen Monaten", so die Koordinatorin weiter. "Es ist uns wichtig, dass wir diese Gruppe erreichen, daher haben wir ja auch den Seniorentag eingeführt. Manche haben auch noch immer Scheu, hierherzukommen. Aber dafür sollte es keinen Grund geben. Wir haben hier ein hochwertiges Angebot, gerade für diejenigen, die von Altersarmut betroffen sind, ist dies wichtig. Die Lebenserhaltungskosten sind hoch und steigen stetig, sodass es schwer ist, mit einer kleinen Rente zurecht zu kommen", berichtet der DRK-Kreisgeschäftsführer, Thomas Hoffmann. Daher seien neue Kunden und Interessierte immer willkommen, einfach mal in einer der Geschäftsstellen vorbei zu kommen oder aber sich vorab telefonisch zu informieren. "Wir weisen hier niemanden ab und helfen gerne", sagt Hoffmann ausdrücklich. Foto:nh

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