Löst Stockholm-Projekt enorme Folgekosten aus?

RODENBERG (al). Die bisherigen Absichten einer Hamburger Investorengesellschaft, auf der Fläche des ehemaligen "Hotel Stockholm" ein fünfstöckiges Gebäude zu errichten, erhalten neuen Gegenwind. Neben einer Bürgerinitiative, die sich massiv gegen das "Hochhaus" wendet, warnt jetzt die SPD-Fraktion im Samtgemeinderat vor Folgekosten in Millionenhöhe. Ihre Sorge: Der Landkreis könnte die Stationierung einer Drehleiter bei der Feuerwehr verlangen. In dem von Sprecher Hans-Dieter Brand unterzeichneten Schreiben wird auf die bislang geplante Gebäudehöhe von 25 Metern über fünf Geschosse verwiesen. Damit werde die in der Samtgemeinde übliche Dreigeschossigkeit "erheblich überschritten". Wenn auf den Etagen 45 Wohnungen und zwei Wohngruppen sowie einer Tagespflege entstünden, sei damit zu rechnen, dass vorwiegend ältere und behinderte Menschen einzögen. Diese in einem Brandfall zu evakuieren, verlange besondere Maßnahmen. Deshalb müsse frühzeitig geklärt werden, dass das von der Stadt Rodenberg betriebene Projekt sich nicht auf die Samtgemeinde mit nachteiligen Folgen auswirke. So müsse der Verzicht auf das Vorhalten einer Drehleiter im Brandschutz- und Gefahrenabwehrkonzept festgeschrieben werden. Brand befürchtet Kosten von über einer Million Euro und weitere Aufwendungen für einen Gerätehausneubau sowie Aus- und Fortbildung. "Es ist nicht akzeptabel", heißt es in dem Antrag, "dass hier gemeindliche Alleingänge bei privatwirtschaftlichen Vorhaben in der Folge höhere Kosten bei den Mitgliedsgemeinden verursachen". Denn über die Umlagen wären auch die anderen Kommunen der Samtgemeinde betroffen. Wie wiederholt berichtet, ist sich die Stadt mit den Investoren einig geworden, dass diese auf dem Grundstück des ehemaligen Gastronomiebetriebs einen neuen Gebäudekomplex errichtet. Das Gelände ist bereits verkauft, kann aber rückabgewickelt werden, sofern die Stadt nicht die nötigen baurechtlichen Voraussetzungen schafft. Das Vorhaben war zunächst im Stadtrat umstritten. Nach der Entscheidung entwickelten sich heftige Proteste in der Bevölkerung. Eine Bürgerinitiative warnt seither mit Bannern an mehreren Stellen vor dem "Hochhaus" in der Stadtmitte. Foto: al