1. Die Ausbreitung verringern

    Corona-Warn-App steht zum Download bereit / Anonymität bleibt gewahrt

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    LANDKREIS (mk). Die Corona-Warn-App ist da: Sie sollte schon viel früher sein, aufgrund zahlreicher Bedenken zum Thema Datenschutz hat es dann aber doch länger gedauert. Die Bundesregierung hofft nun auf eine möglichst hohe Akzeptanz der App in der Bevölkerung. Sie ist kostenlos erhältlich und ihre Nutzung vollkommen freiwillig. Und so funktioniert die App: Wenn Nutzer einem anderen Nutzer begegnen, tauschen ihre Smartphones automatisch verschlüsselte Zufallcodes aus. Diese sagen den Handys nur, dass sich zwei Menschen begegnet sind, wie lange das dauerte und wie groß der Abstand war. Sie verraten weder Namen noch Standorte. Der andere Nutzer wird also nie erfahren, mit welchem Smartphone sein eigenes einen Code ausgetauscht hat - die Identität der Nutzer bleibt geheim. Die Codes werden nur auf dem eigenen Smartphone gespeichert und nach 14 Tagen wieder gelöscht. Entwickler und Betreiber erfahren nicht, wer sich hinter der ID verbirgt und wo sich Nutzer aufhalten. Nur einmal am Tag kommuniziert die App mit einem zentralen Server, um die IDs von Geräten abzurufen, deren Besitzer sich als infiziert gemeldet haben. Nutzer können das Tracing jederzeit manuell pausieren. Hat sich ein Nutzer nachweislich infiziert, kann er seine eigenen Zufallscodes anonym allen anderen Nutzern zur Verfügung stellen. Die App findet den Code, den das eigene Handy damals mit dem Smartphone des Infizierten ausgetauscht hat und schlägt Alarm. Gleichzeitig gibt die App Betroffenen Handlungsempfehlungen, die Anonymität wird weiterhin gewahrt. Damit eine Begegnung von der Corona-Warn-App als mögliche Risiko-Begegnung bewertet wird, muss sie epidemiologisch relevant gewesen sein. Das bedeutet, es muss das Risiko einer Ansteckung bestanden haben. Die Bluetooth-Technik, mit der die App arbeitet, ermöglicht es mit zwei Parametern zu arbeiten: der Dauer einer Begegnung und der Distanz zwischen den Nutzern. Beide werden mit Hilfe verschiedener Messungen berechnet und ein Schwellenwert hinterlegt. Als Risiko-Begegnungen gelten für die App Begegnungen mit einer Corona-positiv getesteten Person, die einen Schwellenwert verschiedener Messwerte überschreitet. Den Personen, die die App nutzen, wird ihr Risikostatus abhängig von diesen Werten angezeigt. Drei Statusinformationen: Mehr Kontrolle: Das Schlimmste scheint überstanden, doch die Pandemie ist noch nicht gebannt. Das Einhalten der AHA-Regeln ist und bleibt eine der wichtigsten Maßnahmen, die Ausbreitung des Corona-Virus zu verlangsamen. Ein Hilfsmittel soll die neue Corona-Warn-App der Bundesregierung sein, die ab sofort zum Download bereitsteht. Es geht darum, Infektionsketten zu durchbrechen bei minimalem Aufwand, aber maximalem Datenschutz. niedriges Risiko - Die Person wird darüber informiert, dass die Risiko-Überprüfung ihrer Begegnungs-Aufzeichnung keine Begegnung mit nachweislich Corona-positiv getesteten Personen ergeben hat oder dass etwaige Begegnungen nicht über dem definierten Schwellenwert lagen. Die Person wird über allgemein geltenden Abstandsregelungen und Hygiene-Empfehlungen informiert. erhöhtes Risiko - Die Person wird darüber informiert, dass die Risiko-Überprüfung ihrer Begegnungs-Aufzeichnung ein erhöhtes Infektionsrisiko ergeben hat, da innerhalb der vergangenen 14 Tage Begegnungen mit mindestens einer Corona-positiv getesteten Person stattgefunden haben. Die Person erhält die Verhaltenshinweise, sich, wenn möglich, nach Hause zu begeben bzw. zu Hause zu bleiben sowie mit seinem Hausarzt, dem ärztlichen Bereitschaftsdienst unter 116117 oder dem Gesundheitsamt Kontakt aufzunehmen und dort das weitere Vorgehen abzustimmen. unbekanntes Risiko - War die Risiko-Ermittlung durch die Person nicht lange genug aktiviert, konnte zu diesem Zeitpunkt kein Infektionsrisiko berechnet werden. Die Person erhält die Statusanzeige "unbekanntes Risiko". Die App soll helfen, den Virus unter Kontrolle zu halten, bis ein Impfstoff entwickelt wurde. Um noch mehr Transparenz zu bieten, liegt der gesamte Quellcode der App offen, entwickelt haben die App die Deutsche Telekom und der Softwareentwickler SAP. Unterstützt wurden sie von der Fraunhofer-Gesellschaft, der Helmholtz-Gemeinschaft sowie dem Robert-Koch-Institut. Die Kosten für die Entwicklung sollen sich auf rund 20 Millionen Euro belaufen haben. Je mehr Menschen mitmachen, desto effektiver funktioniert die App. Foto: mk

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